Veranstaltungshinweis: Festival „Chorwärts“, 08.–10.07.2022

Über zwei Jahre gab es nicht nur unzäh­lige Absagen in der pro­fes­sio­nel­len Kultur- und Musikszene auf­grund der Corona-Pandemie, auch Laienchöre haben stark unter der Pandemie gelit­ten. Es konnte kaum geübt wer­den, Auftritte wur­den abge­sagt. Jetzt fehlt es den meis­ten Chören an Stimmen, da viele poten­ti­elle Stimmen gar nicht erst ange­fan­gen haben, zu sin­gen. Nun will die Chorstadt Freiburg seine Vielzahl an unter­schied­li­chen Chören prä­sen­tie­ren.

Nach zwei Jahren Corona-Pandemie wird in Freiburg wie­der Gesang erklin­gen. Vom 08.–10.07. fin­det das Festival „Chorwärts“ statt, wofür rund 2.000 SängerInnen aus 75 Chören zusam­men­kom­men wer­den.

Das Festival star­tet mit der der über die letz­ten Jahre gewach­se­nen Chornacht am Freitag Abend und schließt mit einem Tag der Kinder‑, Jugend- und Schulchöre an. Bevor der Sonntag unter dem Motto „Chormusik gren­zen­los“ steht, wird in der Nacht vom Samstag auf Sonntag als Herzstück des Chorfestivals die das Mammutwerk „The Veil of the Temple“ von John Taverner von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang in der Martinskirche auf­ge­führt.

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Ist das Siegesdenkmal ein Zeichen von Freundschaft?

Warum die geplanten Informationsplaketten am Siegesdenkmal nicht ausreichen.

Das Freiburger Siegesdenkmal

Am nörd­li­chen Ende der Freiburger Innenstadt, steht Victoria, herr­schaft­lich einen Lorbeerkranz über die Truppenteile des wer­den­den deut­schen Kaiserreichs erhe­bend, als Versinnbildlichung des Sieges des nord­deut­schen Bundes und sei­ner süd­deut­schen Verbündeten über Frankreich im deutsch-fran­zö­si­schen Krieg. 2017, bei­nahe 150 Jahre nach dem deutsch-fran­zö­si­schen Krieg wurde das Denkmal wie­der auf­ge­stellt. Das erneute Aufstellen scheint auf den ers­ten Blick ahis­to­risch und unzeit­ge­mäß. Das Denkmal ent­stand nur wenige Jahre nach dem Krieg im Zeitalter der natio­na­lis­ti­schen Ideologien in Europa, die Europa in den Abgrund des 1. Weltkriegs stürz­ten. Die natio­na­lis­ti­sche Idee, die aus dem Denkmal spricht, ver­lor schließ­lich nach der Katastrophe des Nazi-Regimes für den Großteil der Gesellschaft seine Anziehung. Daher über­rascht die erneute Auf- und Umstellung des Siegesdenkmals im Zuge des Umbaus des Verkehrsknotens. Jedoch wurde im März 2018 vom Stadtrat beschlos­sen, das Denkmal mit einer Informationsplakette zu ver­se­hen. „Das his­to­ri­sche Siegesdenkmal soll uns dazu anhal­ten, Nationalismus und Krieg dau­er­haft zu über­win­den und uns aktiv für Frieden und Völkerverständigung ein­zu­set­zen.“ soll es auf  der Plakette hei­ßen. In der Pressemitteilung der Stadt steht „Historischer Kontext soll deut­lich wer­den“. Diese his­to­ri­sche Einordnung ist sinn­voll und not­wen­dig, über­rascht zugleich vor allem jedoch dadurch, dass der Beschluss erst nach der Neu-Errichtung des Denkmals geschlos­sen wurde. Noch frag­wür­di­ger und pro­ble­ma­ti­scher jedoch ist die Beibehaltung des Namens „Siegesdenkmal“, ja sie schwächt die Intention der his­to­ri­schen Aufarbeitung des Siegesdenkmals durch die geplante Plakette.
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