es ist in der aktuellen Situation schwer, nicht emotional zu reagieren. Aber das ist gut so, denn es geht um unsere Emotionen als Menschen – um Menschlichkeit. Einem anderen Staat die Daseinsberechtigung abzusprechen ist genauso absurd, wie das einem Menschen gegenüber zu tun. Und Menschen sterben jetzt für dieses Vorgehen.
Wir begrüßen die Sanktionsmaßnahmen der EU und der Bundesregierung gegenüber Russland. Aktuell sind mehr als 40 % unserer Erdgasimporte aus Russland und wir kaufen Russland jeden Tag für ca. 20 Mio. € Gas ab. Russland gibt mehr als ein Viertel seines Staatshaushalts für das Militär aus – mehr als für Sozialleistungen. (Zum Vergleich: 2021 gab Deutschland ca. 11 % des Staatshaushalts für das Militär aus.) Mit dem Geld der Gas- und Öleinnahmen finanziert Russland nicht nur den Angriff auf die Ukraine, sondern bedroht auch uns und unsere Partnerländer.
Wir können es nicht mit unseren Grundwerten vereinbaren, Russland weiterhin Gas abzukaufen, auch wenn wir uns dadurch vielleicht ab Herbst einschränken müssen. Wir haben wenigstens eine Wohnung während Anderen diese zerbombt wird. Solidarität bedeutet Mitgefühl aber auch, dass man persönliche Einschränkungen akzeptiert.
Wir haben uns seit Jahren für Klimapolitik engagiert, lokal, als auch national. Der Krieg ändert nichts an der Lage des Planeten. Er zeigt jedoch deutlich, welche Auswirkungen das Festhalten an fossiler Energie hat. Es muss daher ein Ruck durch unser Land gehen, die erneuerbaren Energien voll zu nutzen. Vom Schlossberg aus sieht man das Potential, das wir an Dachfläche allein in Freiburg haben. Argumente, Photovoltaik und Windkraft aus ästhetischen Gründen nicht zu nutzen, können angesichts der nun sichtbaren Alternativen nicht mehr zählen. Wir setzen uns daher dafür ein, nicht am Kohleausstieg zu rütteln, sondern ihn energisch zu umzusetzen.
Jedes Jahr gedenken wir auf dem Hildaspielplatz Kindern, die im Krieg von Bomben getroffen wurden. In unseren Ansprachen haben wir immer betont, dass wir Waffenexporte an Drittländer ablehnen, denn niemand weiß wann sie wo und wie eingesetzt werden und es werden immer auch Kinder betroffen sein. Jedoch muss jeder Mensch auch eine Chance haben, das Leben und die Gesundheit seiner Familie verteidigen zu können. Die bittere Realität ist, dass man sich mit einem Taschenmesser nicht gegen ein Gewehr verteidigen kann. Wir hätten nie gedacht, diesen Satz einmal zu sagen:
„Wir finden es richtig, die Ukraine mit Waffen zu unterstützen.“
Diese Sache macht uns sehr traurig und es fällt uns schwer, sie zu realisieren.
Als SPD müssen wir uns damit auseinandersetzen, dass einige unserer Parteimitglieder wie Gerhard Schröder solch eine Nähe zu Russland aufgebaut haben, ohne ihr Handeln und die Gefahren zu reflektieren. Wir werden eine innerparteiliche, konstruktive Diskussion dazu anstoßen. Konstruktiv heißt, nicht den Ausschluss einzelner Personen zu fordern, sondern zu schauen, wie wir in Zukunft einen geboten Abstand zur Politik autokratischer Staaten einhalten und zu analysieren, wie es zur aktuellen Situation kommen konnte. Die SPD braucht offensichtlich neue Regeln, die eine zu große Nähe zu offensichtlich autokratisch regierten Staaten, in Zukunft verhindern.
Uwe, Franziska, Steve, Jürgen und Hans-Christoph
Unter dem Eindruck der existenziellen Gefährdung durch die Corona Pandemie schmelzen parteipolitische Unterschiede zusammen und zur Verhinderung eines exponentiellen Wachstums der Infizierten-Zahl beginnt die Politik, sehr genau auf den Rat der Wissenschaft zu hören. Bei nahezu allen regierungsamtlichen Verlautbarungen sitzen die Virologen an der Seite der politischen Entscheider, um die Richtigkeit und Angemessenheit der jeweiligen angekündigten Maßnahme zu untermauern. Neben der Bundeskanzlerin Angela Merkel ist es der Präsident des Robert Koch Instituts, Professor Dr. Lothar H. Wieler, der – weitgehend im Konsens mit vielen anderen qualifizierten Virologen die politischen Entscheider Tag für Tag berät. Und ganz Deutschland findet dies letztlich richtig, denn abgesehen von Nuancen, die sich in der föderalen Differenziertheit der Ausgestaltung der Maßnahmen niederschlagen, besteht Konsens über die Notwendigkeit, der Ausbreitung des gefährlichen Virus mit größter Entschiedenheit entgegenzugetreten. Dass dabei für einen noch unbestimmbaren Zeitraum zentrale Freiheitsrechte massiv eingeschränkt, Wirtschaft und Gesellschaft zu bislang unvorstellbaren Kosten in ein partielles Koma gelegt werden, wird auf Anraten der Wissenschaft zur Erreichung des Überlebens über Parteigrenzen hinweg in Kauf genommen – und das ist gut so. weiterlesen Corona-Konsens versus Klimadebatte – die Rolle der Wissenschaft→
Eine der Fragen, die uns derzeit alle umtreibt ist, was es mit dem Virus SARS-CoV‑2 auf sich hat, das die Krankheit COVID-19 auslösen kann. Unser SPD Mitglied Dr. Philipp Kolb ist Virologe an der Uniklinik Freiburg und hat uns zum Thema auf unserer letzten öffentlichen Sitzung umfassend informiert. Wir möchten diese Informationen mit unseren Lesern teilen: Weiter zum kompletten Artikel
Eine der Fragen, die uns derzeit alle umtreibt ist, was es mit dem Virus SARS-CoV‑2 auf sich hat, das die Krankheit COVID-19 auslösen kann. Unser SPD Mitglied Dr. Philipp Kolb ist Virologe an der Uniklinik Freiburg und hat uns zum Thema auf unserer letzten öffentlichen Sitzung umfassend informiert. Wir möchten diese Informationen mit unseren Lesern teilen:
Was ist ein Coronavirus?
Coronaviren sind Viren der Familie Coronaviridae. Sie besitzen eine Hülle aus Lipiden. Die Hülle hat Ausstülpungen, die unter dem Mikroskop ähnlich aussehen, wie die Strahlen der Sonnenkorona, daher ihr Name.
Coronaviren können verschiedene Wirbeltiere befallen und bei ihnen unterschiedliche Erkrankungen auslösen. Beim Menschen sind es meist Atemwegserkrankungen.
Was ist das SARS-CoV‑2 Virus?
SARS-CoV‑2 ist ein Coronavirus, das sehr ähnlich zu einem bekannten Virus ist. Die Ärzte aus Wuhan, die das Virus identifiziert und klassifiziert haben, haben in ihrer Veröffentlichung SARS-CoV‑2 gemäß Abb.2 in die Virenfamilie eingeordnet.
Man sieht, dass es mehrere SARS-CoV‑2 Viren gibt, die sehr eng verwandt sind mit dem bekannten Virus „Bat CoV RaTG 13“, aber auch verwandt mit dem Viren, die die Krankheiten SARS und MERS auslösen (in Abb. 2 rot umrandet). Eine Verwandtschaft sagt jedoch nichts darüber aus, welche Tiere die Viren befallen können noch welche Krankheiten sie auslösen können.
SARS steht für severe acute respiratory syndrome (schweres, akutes, respiratorisches Syndrom) und wird daher auch für die aktuelle Krankheit verwendet, denn das beschreibt die Auswirkungen gut. Fledertiere sind häufig der Reservoirwirt für Coronaviren (daher der Namenspräfix „Bat“). Durch Kontakt mit Fledertieren gelangt das Virus zu potentiellen Wirtstieren. Ob sich ein Virus in einer anderen Art ausbreiten kann, hängt von dessen Erbgut ab. Daher kann ein Virus nicht beliebige Arten befallen. Durch die hohe Zahl an Mutation der Viren-RNA (zufällige Veränderung im Erbgut) kann diese Artenbarriere überwunden werden. Da dies ein zufälliger Prozess ist, kann man jedoch nicht vorhersagen wann, zu welchem Tier und ob es ein Virus jemals schafft. Wie man in Abb. 3 sieht, kann das SARS-CoV‑2 z.B. Schweine befallen, nicht jedoch Mäuse.
Durch Kontakt zwischen Mensch und Tier kann ein Virus also durch Mutation den Sprung zum Menschen schaffen. Bei der Krankheit SARS geht man davon aus, das es über den Larvenroller auf den Menschen überging, bei MERS ist das Dromedar das wahrscheinlichste Tier, bei SARS-CoV‑2 scheint der wahrscheinlichster Überträger das Chinesische Schuppentier zu sein, das durch den Menschen vom Aussterben bedroht ist. Die genauen ersten Übergänge kann man jedoch nicht exakt aufklären.
Was sind die Auswirkungen?
Wie der Name sagt, schafft Wissenschaft Wissen. Da es ein neues Virus ist, ist die Erforschung noch in vollem Gang. Aussagen wie z.B. zur Sterblichkeit sind daher Spekulation! Viele Tausend Menschen haben sich bereits mit dem Virus infiziert, jedoch entwickeln nicht alle überhaupt Symptome. Die bekannten Fälle sind daher nur die, die Symptome entwickelt haben, dann auch zu einem Arzt gegangen sind und dort wiederum mittels der Methode PCR getestet wurden, ob sie die RNA des Virus‘ in sich tragen. Daher kann man davon ausgehen, dass die Verbreitung der Krankheit COVID-19 deutlich größer ist, als die bekannten Fälle.
Was man bisher zu den Verläufen weiß kann man in diesen Stichpunkten zusammenfassen:
Je älter die Patienten sind, desto schwerer ist der Krankheitsverlauf – bis hin zum Tod. Kinder entwickeln oft kaum Symptome.
Die meisten Todesfälle und schwere Verläufe gab es bei Menschen mit schwachem Immunsystem, entweder durch ihr Alter oder durch andere Erkrankungen
Eine Doppelinfektion mit anderen Krankheitserregern (Viren und Bakterien) ist kritisch
Für Menschen mit intaktem Immunsystem und ohne Vorerkrankungen, verläuft COVID-19 in etwa wie eine Grippe.
Die typischsten Symptome sind
Fieber (90% der bekannten Fälle mit Symptomen; Quelle)
Trockener Husten (70%)
Jeder Patient hat einen anderen Krankheitsverlauf und auch andere Symptome (oder gar keine)
Wie kann man sich anstecken?
Nach aktuellem Wissensstand erfolgt die Übertragung hauptsächlich durch Tröpfchen, wie sie beim Niesen entstehen. Die Viren brauchen zum Überleben, lebende Zellen. Allein können sie bis zu 9 Tage nachgewiesen werden. Wie lange genau, hängt von der Oberfläche, Luftfeuchte und der Temperatur ab.
Das heißt jedoch nicht, dass man sich an diesen Oberflächen noch anstecken kann, denn die Schmierinfektion spielt eine untergeordnete Rolle. Sie kann aber auch nicht ausgeschlossen werden. Z.B. wenn jemand in seine Hand niest, diese dann jemandem zur Begrüßung gibt und sich der Begrüßte innerhalb der nächsten Minuten an seine Schleimhäute fasst (Nase oder Mund). Direkt über die Haut kann das Virus nicht übertragen werden.
Wie kann man sich schützen?
Um sich zu schützen, ist es am effektivsten zu Personen, die Krankheitssymptome wie Fieber oder trockenen Husten haben, 3 Meter Abstand zu haben. (Update: das Robert-Koch-Institut hält 1–2 m für ausreichend.) Dies ist die Distanz, über die Tröpfchen beim Niesen im Extremfall verteilt werden können. Es ist daher unerheblich, ob man in einer größeren Menschenmenge ist oder nicht – ist man zu nah an einer kranken Person und diese niest, kann man sich leicht infizieren.
Lüftungsanlagen wie z.B. in Flugzeugen haben mitunter so gute Filter, dass Zellen und Viren aus der Luft gefiltert werden. Im Flugzeug oder im Zug steckt man sich daher eher nicht durch die Lüftung an, sondern durch Kontakt mit einem Kranken.
Ansonsten gilt, wie bei allen ansteckenden Krankheiten, dass man seine Hände regelmäßig mit Seife wäscht. Seife löst die Lipidhülle der Viren auf und ist daher für Viren ein sehr effektives Desinfektionsmittel. Man kann Anderen die Hände geben, muss jedoch darauf achten, sich nicht an die Nase oder den Mund zu fassen. Ein Papiertaschentuch als Barriere zwischen Hand und Nase senkt das Risiko.
Es gibt keine Impfung gegen das SARS-CoV‑2 Virus.
Impfungen sind jedoch generell sinnvoll, um mögliche Doppelinfektionen zu verringern. Für die aktuelle Krankheitswelle sind Impfungen wahrscheinlich zu spät, da der Körper etwas Zeit zum Aufbauen des Schutzes braucht. Für die Zukunft empfiehlt es sich, sich gegen Krankheitserreger wie Pneumokokken und andere Viren impfen zu lassen. Es geht dabei nicht nur um einen selbst, sondern um den Schutz von Schwächeren, z.B. den eigenen Kindern und (Groß)Eltern. Es gibt keinen Grund seine Lieben dem Risiko z.B. einer Maserninfektion auszusetzen, egal ob gerade Grippesaison ist, oder neuartige Viren grassieren!
Häufig gestellte Fragen
Soll ich mich mit Alkohol oder Chlor einsprühen? -> Nein, Viren dringen nicht über die Haut ein
Soll ich dann Mund oder Nase mit Alkohol spülen? -> Nein, richtet mehr Schaden als das Virus
Kann ich Post aus China empfangen? -> Ja, denn das Virus überlebt den Transport nicht
Können Haustiere COVID-19 verbreiten? -> Bisher keine Beweise dafür
Schützen Impfungen? -> Es gibt keine Impfung gegen COVID-19, aber gegen Doppelinfektionen
Helfen Antibiotika? -> Antibiotika helfen generell nicht gegen Viren, aber werden meist zur COVID-Behandlung verabreicht um Doppelinfektionen mit Bakterien zu verhindern
Gibt es bald eine Impfung? -> Nein. Eine erste klinische Phase startet eventuell schon im April, aber bis zu einem gut getestetem Impfstoff dauert es Jahre
Sind Kinder gefährdeter als Erwachsene? -> Nein, im Gegenteil
Welchen Informationen kann man vertrauen?
Man muss sich klar machen, dass sich schlechte Nachrichten besser verkaufen als gute. Daher sind journalistische Informationen nicht immer objektiv und nüchtern. Objektive und aktuelle Informationen zum Stand der Wissenschaft findet man z.B. auf den Seiten dieser Organisationen:
Nach aktuellem Stand der Wissenschaft ist COVID-19 eine ähnlich schwere Krankheit wie die Grippe. An Grippe sterben je nach Saison allein in Deutschland tausende Menschen, z.B. in der Saison 2014/2015 ca. 21.300 (Quelle). Auch bei der Grippe sterben vor allem geschwächte Patienten. Gegen aktuell zirkulierende Grippeviren gibt es jedes Jahr einen neu abgestimmten Impfstoff. Man kann sich, und damit auch seine Mitmenschen (Familie, Freunde) daher recht gut gegen Grippe schützen. Dies ist generell empfohlen, denn wer die Grippe und COVID-19 gleichzeitig bekommt, hat schlechte Karten. Gegen COVID-19 gibt es keinen Schutz.
Die Behörden können COVID-19 nicht aufhalten, nur ihre Verbreitung verlangsamen. Einerseits, um den Medizinern mehr Zeit zur Vorbereitung und für die Forschung zu geben, andererseits, um das Gesundheitssystem am Laufen zu halten. Man kann sich leicht vorstellen, wie es wäre, wenn 5% einer Stadt am selben Tag erkrankt. Zudem sind Tröpfcheninfektionen bei Sommerwetter nicht sehr effektiv, weil die Tröpfchen dann schneller zerfallen. Daher ist der Winter die Grippezeit. Man erwartet deswegen bei wärmerem Wetter geringere Infektionsraten.
Nimmt man den zeitlichen Verlauf von COVID-19 in China als Grundlage (Abb. 4), kann man den Höhepunkt der Infektionen in Deutschland für April erwarten (ca. 1 Monat nach Ausbruch).
Es ist ein schmaler Grat für die Behörden, denn die Abriegelung ganzer Großstädte wie in Italien belastet die Wirtschaft und kann schnell Arbeitsplätze kosten. Zudem kann man nicht Millionen Menschen davon abhalten, sich zu bewegen. Wie beschrieben, ist es für die Ansteckung unerheblich, wie viele Menschen um einen herum sind, solange man in direkter Nähe eines Kranken ist. Das kann im Stadion, im Büro oder in der Kneipe sein. Insofern kann man Obergrenzen für erlaubte Veranstaltungen und das Abriegeln von Millionenstädten kritisch hinterfragen.
Konsequentes Isolieren Erkrankter ist aber in jedem Fall der richtige Weg.
Wie entscheidet man, was gut für die Umwelt ist?. Dies ist eine knifflige Frage, denn was ist eigentlich besser, ein Einkaufsbeutel aus Plastik oder aus Baumwolle? Um diese und weitere Fragen zu beantworten, haben wir ein Wochenendseminar organisiert.
Unsere Erkenntnisse sind:
Umweltverschmutzung muss einen Preis bekommen. Dadurch werden umweltfreundliche Produkte automatisch günstiger als umweltschädliche Produkte. Damit kann jeder von uns durch seine Kaufentscheidung etwas für die Umwelt tun.
Umweltverschmutzung hat definitiv einen Preis. Man muss z.B. nur zusammenrechnen was es kostet, wenn durch die vermehrt auftretenden Starkregen eine Ortschaft überspült wird. Die Betroffenen leiden und die Kosten tragen wir alle.
Psychologie ist entscheidend: Wer z.B. pendeln muss, tut dies nicht als Spaß und kann es meist auch nicht ändern. Sein Auto hat ihn viel Geld gekostet und es ist von der Ökobilanz her sinnvoll, dass man es möglichst lange nutzt.
Wir unterstützen daher mit aller Kraft eine nationale CO2-Bepreisung mit Umlage. Wir haben keine Zeit mehr für jahrelanges Diskutieren, sondern müssen handeln. Unser Ansatz ist daher:
CO2-Ausstoß bekommt direkt einen Preis, den der Verbraucher bewusst erst einmal sofort zahlen muss. Dadurch werden umweltschädliche Produkte teurer und damit weniger attraktiv. Zudem werden die Firmen sofort alles daran setzen, umweltfreundlicher zu produzieren, damit sie günstig anbieten können und wir weiterhin ihre Produkte kaufen.
Die Einnahmen aus dem CO2-Preis gehen zum Großteil wieder direkt an die BürgerInnen. Jede Person, egal welchen Alters, bekommt einen festen Betrag zurückerstattet. Wer umweltfreundliche Produkte gekauft hat, wird so teilweise noch belohnt, denn die Höhe ist so ausgerichtet, dass man den durchschnittlichen CO2-Preis für den Sprit zum Pendeln wiederbekommt. Wer ein Auto für die ganze Familie hat, macht dadurch Gewinn, Pendler haben keinen Verlust aber wer mehrere Autos hat, oder eines, das mehr als der Durchschnitt an CO2 ausstößt, hingegen schon. Umweltfreundliches Verhalten wird damit belohnt.
Ein Teil der Einnahmen gehen in einen Umwelttechnikfonds. Dieser finanziert Umwelttechnologien. So ist z.B. Elektrolyse von Wasser (Aufspaltung des Wassers in Wasserstoff und Sauerstoff) eine gute Methode, um Energie aus Wind und Sonne zu speichern. Es braucht aber erst einmal ein großes Netz von Wasserstofftankstellen, um den Wasserstoff danach auch wieder nutzen zu können. Solche Kosten kann nur der Staat tragen, nicht einzelne Unternehmen. Daher übernimmt das der Fonds.
Wir stehen zum Zertifikatehandel und wollen ihn verbessern und sukzessive europaweit auf viele Bereiche ausdehnen. Dies braucht jedoch Zeit. Daher wollen wir eine nationale CO2-Bepreisung jetzt – noch dieses Jahr. Daher hat die Freiburger SPD am 4. Juli beschlossen, dass wir die Fortbestand der großen Koalition daran festmachen, ob wir mit der CDU/CSU eine CO2-Bepreisung hinbekommen oder nicht. Diese nationale Lösung kann jederzeit ersetzt werden, wenn es eine europaweite Lösung gibt.
Wie entscheidet man, was gut für die Umwelt ist? Dies ist eine knifflige Frage, denn was ist eigentlich besser, ein Einkaufsbeutel aus Plastik oder aus Baumwolle? Um diese und weitere Fragen zu beantworten, haben wir ein Wochenendseminar organisiert.
Für gute Entscheidungen muss man sich möglichst alle Faktoren anschauen: Wasserverbrauch, CO2-Ausstoß, Chemikalieneinsatz uvm. Dies macht man bei der Aufstellung einer Ökobilanz. Wie das in der Praxis funktioniert und welche Vorteile aber auch Grenzen diese Methode hat, hat uns Herr Rettenmaier vom IFEU-Institut erklärt.
Herr Bodmer von der Firma solution.B hat uns seine Entwicklung einer Eierverpackung aus Plastik vorgestellt und gezeigt, dass sie eine viel bessere Ökobilanz hat, als die der aktuellen Eierverpackungen aus Altpapier. Plastik ist in vielen Fällen die beste Wahl, es darf jedoch nicht ins Meer gelangen. Man kann Plastik zudem sehr gut recyclen, wenn man Verpackungen aus einer einzigen Plastiksorte herstellt. Ein Joghurt-Becher besteht z.B. hingegen meist aus 3 verschiedenen Plastiksorten und dazu noch aus einem Aludeckel. Statt Plastik zu verbieten, muss man also dafür sorgen,
dass es nicht ins Meer gelangt oder vom Wind in die Landschaft geweht wird.
dass einen Preis bekommt, so dass man es mehrfach verwendet.
dass man Produkte aus nur einer Sorte Plastik herstellt und danach recycelt.
Sinnvoller Materialeinsatz wie bei Verpackungen ist ein Baustein für gute Umweltpolitik, eine anderer wichtiger Punkt ist Klimaschutz. Trotz aller Umweltabkommen steigt der CO2-Ausstoß unaufhörlich. Was kann man dagegen tun? Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten:
Die Regierung bzw. die EU gibt eine maximale Menge an CO2 vor, die ausgestoßen werden darf. Die Firmen müssen Rechte kaufen, CO2 ausstoßen zu dürfen. Dies ist ein sogenanntes CO2-Zertifikat. Alle Zertifikate zusammen ergeben den maximal erlaubten Ausstoß, die Menge an Zertifikaten ist daher fest. Jede Firma darf nur so viel ausstoßen, wie es ihr Zertifikat zulässt. Wenn sie mehr ausstoßen will, kann sie sich Zertifikate anderer Firmen kaufen. Die Idee ist, dass eine Firma, die mit weniger Emissionen auskommt, ihre Investitionen dadurch refinanzieren kann, indem sie weniger CO2 ausstößt als sie darf und daher die unbenutzten CO2-Mengen verkauft. Emissionszertifikate können somit gehandelt werden.
Die Idee einer CO2-Bepreisung ist es, dass sich Verbraucher nicht mit jedem Produkt beschäftigen müssen, das sie kaufen. Wir Konsumenten entscheiden meist zuerst nach dem Preis, danach folgen andere Kriterien. Es sollte also so sein, dass Waren im Supermarkt billiger sind, wenn sie die Umwelt weniger schädigen. Wir greifen dann vermehrt zu den billigen Produkten und tun so automatisch etwas Gutes für die Umwelt. Dazu muss man Produkte teurer machen, die viel CO2 freisetzen. Der Ausstoß von CO2 bekommt somit direkt einen Preis. Das wäre z.B. eine CO2-Steuer oder Abgabe. Da es nicht für alle Produkte sofort eine umweltfreundliche Alternative gibt, kommt es darauf an, wie man eine CO2-Bepreisung umsetzt, damit z.B. Pendler nicht belastet werden.
Was sind die Vor- und Nachteile beider Möglichkeiten? Um dies zu beantworten, haben wir Herrn Vohrer von der FDP eingeladen. Er ist Geschäftsführer der Firma global-woods International AG und einer der Väter des Emissionszertifikatehandels auf EU-Ebene. Er hat uns die Möglichkeiten aber auch die Grenzen des Zertifikatehandels aufgezeigt. So deckt der Handel aktuell nur die Energiewirtschaft ab (Stromerzeugung usw.). Diese ist zwar der größte CO2-Ausstoßer, aber am Gesamtausstoß ist die Energiewirtschaft nur zu ca. 40 % beteiligt. Andere Bereiche wie Verkehr, Bauwirtschaft, Verpackungen, Lebensmittel- und Textilherstellung usw. müssen keine Zertifikate kaufen. Man muss daher auf europäischer Ebene den Zertifikatehandel auf alle Bereiche ausweiten. Außerdem muss man den handel so verbessern, dass es weniger Schlupflöcher gibt. Bis europaweite Regeln beschlossen sind und auch greifen, dauert es leider Jahre.
Herr von Weizsäcker ist einer der Gründerväter des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. Er hat uns darüber berichtet und über seine Anstrengungen mit dem Club of Rome. Dieser Klub von Experten verschiedener Disziplinen setzt sich für weltweites, nachhaltiges Wirtschaften ein.
Frau Blum vom Institut für Wirtschaftswissenschaften der Uni Freiburg hat uns die Vor- und Nachteile des Zertifikatehandels und einer CO2-Bepreisung aus wissenschaftlicher Sicht erläutert. Dabei wurde klar, dass rein wissenschaftlich beides zum Erfolg führen kann, aber man die Psychologie der Menschen außer acht lässt, sprich ihre Akzeptanz, dass Umweltschutz etwas kosten muss.
Das Eine Welt Forum Freiburg hat uns interaktiv gezeigt, wie die Ressourcen, die Bevölkerung und die Umweltverschmutzung weltweit verteilt sind.
Das Forscherehepaar Speck vom Botanischen Garten Freiburg hat uns gezeigt, wie man sich aus der Natur Dinge abschauen kann. Dieses Wissenschaftsfeld ist die Bionik. In Freiburg liegt dabei der Fokus auf Pflanzen als Vorbild. Diese haben kein Gehirn, müssen sich ihrer Umwelt daher dezentral anpassen. Wenn es z.B. eine äußere Verletzung gibt, muss diese schnellstmöglich geschlossen werden, damit die Pflanze nicht austrocknet. Aus diesem Prinzip wurde eine Emulsion entwickelt, die man bereits kaufen kann. Diese sorgt dafür, dass z.B. ein Boot, dass ein Loch bekommen hat, nicht untergeht, weil sich das Loch selbst schnell verschließt. Wir haben aber auch gelernt, dass bionische Produkte nicht zwangsläufig umweltfreundlich sind. Man muss bei der Entwicklung von Anfang an mit bedenken, wie man das Produkt später recyclen kann.
Als Ergebnis nehmen wir Folgendes mit:
Umweltverschmutzung muss einen Preis bekommen. Dadurch werden umweltfreundliche Produkte automatisch günstiger als umweltschädliche Produkte. Damit kann jeder von uns durch seine Kaufentscheidung etwas für die Umwelt tun.
Umweltverschmutzung hat definitiv einen Preis. Man muss z.B. nur zusammenrechnen was es kostet, wenn durch die vermehrt auftretenden Starkregen eine Ortschaft überspült wird. Die Betroffenen leiden und die Kosten tragen wir alle.
Psychologie ist entscheidend: Wer z.B. pendeln muss, tut dies nicht als Spaß und kann es meist auch nicht ändern. Sein Auto hat ihn viel Geld gekostet und es ist von der Ökobilanz her sinnvoll, dass man es möglichst lange nutzt.
Wir unterstützen daher mit aller Kraft eine nationale CO2-Bepreisung mit Umlage. Wir haben keine Zeit mehr für jahrelanges Diskutieren, sondern müssen handeln. Unser Ansatz ist daher:
CO2-Ausstoß bekommt direkt einen Preis, den der Verbraucher bewusst erst einmal sofort zahlen muss. Dadurch werden umweltschädliche Produkte teurer und damit weniger attraktiv. Zudem werden die Firmen sofort alles daran setzen, umweltfreundlicher zu produzieren, damit sie günstig anbieten können und wir weiterhin ihre Produkte kaufen.
Die Einnahmen aus dem CO2-Preis gehen zum Großteil wieder direkt an die BürgerInnen. Jede Person, egal welchen Alters, bekommt einen festen Betrag zurückerstattet. Wer umweltfreundliche Produkte gekauft hat, wird so teilweise noch belohnt, denn die Höhe ist so ausgerichtet, dass man den durchschnittlichen CO2-Preis für den Sprit zum Pendeln wiederbekommt. Wer ein Auto für die ganze Familie hat, macht dadurch Gewinn, Pendler haben keinen Verlust aber wer mehrere Autos hat, oder eines, das mehr als der Durchschnitt an CO2 ausstößt, hingegen schon. Umweltfreundliches Verhalten wird damit belohnt.
Ein Teil der Einnahmen gehen in einen Umwelttechnikfonds. Dieser finanziert Umwelttechnologien. So ist z.B. Elektrolyse von Wasser (Aufspaltung des Wassers in Wasserstoff und Sauerstoff) eine gute Methode, um Energie aus Wind und Sonne zu speichern. Es braucht aber erst einmal ein großes Netz von Wasserstofftankstellen, um den Wasserstoff danach auch wieder nutzen zu können. Solche Kosten kann nur der Staat tragen, nicht einzelne Unternehmen. Daher übernimmt das der Fonds.
Wir stehen zum Zertifikatehandel und wollen ihn verbessern und sukzessive europaweit auf viele Bereiche ausdehnen. Dies braucht jedoch Zeit. Daher wollen wir eine nationale CO2-Bepreisung jetzt – noch dieses Jahr. Daher hat die Freiburger SPD am 4. Juli beschlossen, dass wir die Fortbestand der großen Koalition daran festmachen, ob wir mit der CDU/CSU eine CO2-Bepreisung hinbekommen oder nicht. Diese nationale Lösung kann jederzeit ersetzt werden, wenn es eine europaweite Lösung gibt.
Der Plastikbeutel hat übrigens die beste Ökobilanz von allen Materialien für Beutel. Wenn man ihn mehrfach verwendet, ist er umso besser für die Umwelt.
Das Sommerseminar beschäftigt sich am Samstag mit Umwelt- und Verkehrspolitik. Wir möchten zusammen mit Euch und den Referenten folgende Fragen beantworten:
Wie bestimmt man was gut für die Umwelt ist?
Was ist der ökologische Fußabdruck, was eine Ökobilanz und wie bedeutet das für das eigene Handeln?
Welche Auswirkungen hat Umweltschutz auf die Wirtschaft?
Mit welchen politischen Instrumenten kann man Umweltschutz forcieren?
Was ist eine CO2-Steuer und was ein Emissionszertifikat?
Was sind die Gegenargumente für staatliche Eingriffe in die Wirtschaft für mehr Umweltschutz?
Zeitplan
Samstag, 22. Juni
ab 9:00 Uhr Begrüßung durch die Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Stühlinger Urszula Piechota und Uwe Stöhr
9:30 Uhr Einleitungvortrag: „Wie bestimmt man, was gut für die Umwelt ist?“
Referent: Uwe Stöhr
10:00 Uhr Kaffeepause
10:15 Uhr Vortrag + Interaktion: „Die Produkt-Ökobilanz – ein vielseitiges Umweltbewertungsinstrument“
Referent: Nils Rettenmaier, IFEU Institut Heidelberg
13:30 Uhr Vortrag + Interaktion, „Gibt es eine sozialliberale Umweltpolitik?“
Referent: Dr. Manfred Vohrer, Vorsitzender des Landesfachausschusses Umwelt‑, Energie- und Raumordnungspolitik im FDP/DVP-Landesverband Baden-Württemberg
15:15 Uhr Bericht aus der Praxis: „Ein nachhaltiges Verpackungsprodukt aus Kunststoff“
Referent: Udo Bodmer, Geschäftsführer der Verpackungsentwicklungsfirma Solution.B
16:45 Uhr Kaffeepause
17:00 Uhr Vortrag mit anschließender Diskussion: „Umweltschutz ist Umweltpolitik“
Warum echter Umweltschutz nur durch kluge Umweltpolitik machbar ist.
Referent: Ernst Ulrich von Weizsäcker, Bundestagesabgeordneter a.D.
18:00 Uhr Zeit zur freien Verfügung (Gespräche und Diskussionen im kleinen Kreis, kleine Wanderung o.Ä.)
9:00 Uhr Vortrag + Interaktion: „(Wie) Funktionieren CO2-Steuern und Emissionshandel?“
Referentin: Bianca Blum, Universität Freiburg, Wirtschaftspolitik und Ordnungstheorie
10:30 Uhr Kaffeepause
10:45 Workshop: Das Eine Welt Forum Freiburg macht mit den Seminarteilnehmer*innen einen Workshop zum Thema ökologischer Fußabdruck
12:15 Uhr Mittagspause
13:00 Uhr Vortrag: “ Anwendung von bio-inspirierten Technologien in Industrie und Alltag für nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen“
Referenten: Olga und Thomas Speck, Universität Freiburg, Funktionelle Morphologie und Bionik
15:00 Uhr Verabschiedung und Ende
Die ReferentInnen
Nils Rettenmaier wird darüber referieren wie man Ökobilanzen erstellt und welche Aussage diese für das (politische) Handeln haben.
Er ist Themenleiter im Bereich Biomasse und Ernährung am ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH, das seit über 40 Jahren weltweit zu allen wichtigen Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen forscht und berät. Seine Arbeitsschwerpunkt sind Ökobilanzen (LCA) von Bioenergie/Biokraftstoffen, biobasierten Produkten, Lebens- und Futtermitteln sowie Biomassepotenzialstudien. Er ist Mitglied mehrerer Normenausschüsse für Bioraffinerien und biobasierte Produkte in Deutschland (VDI und DIN) und auf europäischer (CEN) Ebene und leitet seit Januar 2016 den DIN-Ausschuss NA 172–00-11 AA ‚Biobasierte Produkte‘. Darüber hinaus berät er die Europäische Kommission (GD ENER) als Mitglied einer Expertengruppe für Ökobilanzen zur CO2-Abscheidung und ‑Nutzung.
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Dr. Manfred Vohrer wird erläutern, wie liberale Umweltpolitik aussieht und wie sie sich von anderen Ansätzen unterscheidet.
In seiner langen Laufbahn, die ihn in den Bundestag und das Europäische Parlament führte, hat er sich in der Umweltpolitik engagiert. So war er Berater der Europäischen Kommission – CO2 Reduktion und Emissionshandel. Weiterhin war er als geschäftsführender Gesellschafter des Instituts für Umwelt und Entwicklung tätig. Aus diesem Institut ist die global-woods AG entstanden, deren Vorstandsvorsitzender er ist.
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Udo Bodmerwird darüber berichten, wie sich die Praxis darstellt, wenn man umweltfreundliche Verpackungen im Markt etablieren möchte.
Er ist gelernter Stahlformenbauer und Dipl. Ing. (FH) Kunststofftechnik. Nach 30 Jahren Berufstätigkeit in allen Bereichen der Kunststoffverarbeitung machte er sich mit der Firma solution.B im Bereich der Produktentwicklung selbständig. solution B begleitet Kunden von der Produktentwicklung über die Planung und Beschaffung der benötigten Fertigungsanlagen, außerdem werden auch eigene Produkte entwickelt. Eines dieser Projekte ist die Grundlage des Berichts auf dem Seminar.
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Professor Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker wird zur Umweltpolitik referieren und mit den SeminarteilnehmerInnen diskutieren warum nur gute Umweltpolitik nachhaltig zu Umweltschutz führt.
Er zählt zu den Pionieren nachhaltigen Wirtschaftens. Schon seit den frühen 1990er Jahren entwickelt er Ideen für eine zukunftsfähige und ressourcenschonende Wirtschaft, die nicht nur auf gnadenlosem Wettbewerb, ständigem Wachstum und kurzfristigem Gewinnstreben beruht. Seit 1991 ist von Weizsäcker Mitglied des Club of Rome, ein gemeinwohlorientierter Zusammenschluss von Experten unterschiedlichster Fachrichtungen aus mehr als 30 Ländern, der sich für eine nachhaltige Zukunft der Menschheit einsetzt und dafür die großen Megatrends studiert. Zwischen 2012 bis 2017 war er Co-Präsident des Club of Rome und seit 2018 ist er dessen Ehrenpräsident. Für sein Umweltengagement wurde von Weizsäcker – studierter Physiker und Professor der Biologie – mehrfach ausgezeichnet.
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Bianca Blum wird über den Zertifikatehandel und CO2 Steuern referieren.
Sie hat einen Masterabschluss in Volkswirtschaftslehre, ist wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik und Ordnungstheorie von Prof. Neumärker an der Universität Freiburg. Ihr Promotionsprojekt beschäftigt sich mit der Förderung und Durchsetzung ökonomischer Nachhaltigkeit, insbesondere mit Fragen zu Regulierungsoptionen und verhaltensökonomischen und psychologischen Aspekten von umweltrelevantem Konsumverhalten sowie der Akzeptanzforschung politischer Maßnahmen. In diversen, interdisziplinären Projekten arbeitet Sie vor allem zum Thema der Energieeffizienz und Energienutzung.
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Dr. Olga Speck und Prof. Dr. Thomas Speck werden über die Themen Nachhaltigkeit und Bionik referieren und einen Einblick in die Anwendung von bio-inspirierten Technologien in Industrie und Alltag geben. Hierbei steht die Frage im Mittelpunkt wie der Einsatz von Bionik zu einem nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen führen kann.
Beide forschen seit Jahren im Bereich der Pflanzenbiomechanik und Bionik in international renommierten Projekten und haben einen großen Anteil an der Entwicklung von bionischer Technologie der letzten Jahre. Sie sind u.a. zwei der zentralen Figuren im neuen Excellenz-Cluster „livMatS“ an der Universität Freiburg“
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Das Eine Welt Forum Freiburg e.V. ist ein Netzwerk von Vereinen, Initiativen und Bildungseinrichtungen der Region Freiburg, die in verschiedenen Bereichen zur Förderung einer nachhaltigen und global gerechten Entwicklung tätig sind. Referent*innen werden den werden einen Workshop leiten, in dem der ökologische Fußabdruck behandelt wird. Dabei werden die Konsummuster der Teilnehmer*innnen unter die Lupe genommen und so der Zusammenhang von Ressourcenverbrauch und Klimagerechtigkeit herausgearbeitet.
Trotz oder wegen der zugepflasterten Laternenmasten, geht der Europawahlkampf etwas unter. Dabei ist das die Wahl, die für jeden Einzelnen mehr direkte Auswirkungen hat, als eine Bundestagswahl.
Doch wen können und wollen Sie wählen? Wir können dazu diese beiden Seite empfehlen:
Die SPD hat zudem ein attraktives Europawahlprogramm, bei dem Sie mit unseren Kandidatinnen in Kontakt kommen können. Los geht es bereits heute Abend:
Das Sommerseminar beschäftigt sich am Samstag mit Umwelt- und Verkehrspolitik. Wir möchten zusammen mit Euch und den Referenten folgende Fragen beantworten:
Wie bestimmt man was gut für die Umwelt ist?
Was ist der ökologische Fußabdruck und wie ist der eigene Abdruck?
Welche Auswirkungen hat Umweltschutz auf die Wirtschaft?
Mit welchen politischen Instrumenten kann man Umweltschutz forcieren?
Was ist eine CO2-Steuer und was ein Emissionszertifikat?
Was sind die Gegenargumente für staatliche Eingriffe in die Wirtschaft für mehr Umweltschutz?
Zeitplan
Samstag, 22. Juni
ab 9:00 Uhr Begrüßung durch die Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Stühlinger Urszula Piechota und Uwe Stöhr
9:30 Uhr Einleitungvortrag: „Wie bestimmt man, was gut für die Umwelt ist?“
Referent: Uwe Stöhr
10:00 Uhr Kaffeepause
10:15 Uhr Vortrag + Workshop: „Die Produkt-Ökobilanz – ein vielseitiges Umweltbewertungsinstrument“
Referent: Nils Rettenmaier, IFEU Institut Heidelberg
15:15 Uhr Arbeitstitel: „Bericht aus der Praxis: Herausforderungen umweltfreundliche Verpackungen im Markt zu etablieren.“
Referent: Udo Bodmer, Geschäftsführer der Verpackungsfirma Solution.B
16:45 Uhr Kaffeepause
17:00 Uhr Vortrag mit anschließender Diskussion: „Umweltschutz ist Umweltpolitik“
Warum echter Umweltschutz nur durch kluge Umweltpolitik machbar ist.
Referent: Ernst Ulrich von Weizsäcker, Bundestagesabgeordneter a.D.
18:00 Uhr Zeit zur freien Verfügung (Gespräche und Diskussionen im kleinen Kreis, kleine Wanderung o.Ä.)
9:00 Uhr Vortrag + Workshop: „(Wie) Funktionieren CO2-Steuern und Emissionshandel?“
Referentin: Bianca Blum, Universität Freiburg, Wirtschaftspolitik und Ordnungstheorie
10:30 Uhr Kaffeepause
10:45 Uhr Arbeitstitel „Kontrapunkt: Warum man die Wirtschaft nicht zu sehr belasten darf“
ReferentIn: ??
12:15 Uhr Mittagspause
13:00 Uhr Arbeitstitel: „Bionik – wo und wie kann Technik zum Umweltschutz beitragen?“
Referenten: Olga und Thomas Speck, Universität Freiburg, Funktionelle Morphologie und Bionik
16:00 Uhr Verabschiedung und Ende
Die ReferentInnen
Nils Rettenmaier wird darüber referieren wie man Ökobilanzen erstellt und welche Aussage diese für das (politische) Handeln haben.
Er ist Themenleiter im Bereich Biomasse und Ernährung am ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH, das seit über 40 Jahren weltweit zu allen wichtigen Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen forscht und berät. Seine Arbeitsschwerpunkt sind Ökobilanzen (LCA) von Bioenergie/Biokraftstoffen, biobasierten Produkten, Lebens- und Futtermitteln sowie Biomassepotenzialstudien. Er ist Mitglied mehrerer Normenausschüsse für Bioraffinerien und biobasierte Produkte in Deutschland (VDI und DIN) und auf europäischer (CEN) Ebene und leitet seit Januar 2016 den DIN-Ausschuss NA 172–00-11 AA ‚Biobasierte Produkte‘. Darüber hinaus berät er die Europäische Kommission (GD ENER) als Mitglied einer Expertengruppe für Ökobilanzen zur CO2-Abscheidung und ‑Nutzung.
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Professor Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker wird zur Umweltpolitik referieren und mit den SeminarteilnehmerInnen diskutieren warum nur gute Umweltpolitik nachhaltig zu Umweltschutz führt.
Er zählt zu den Pionieren nachhaltigen Wirtschaftens. Schon seit den frühen 1990er Jahren entwickelt er Ideen für eine zukunftsfähige und ressourcenschonende Wirtschaft, die nicht nur auf gnadenlosem Wettbewerb, ständigem Wachstum und kurzfristigem Gewinnstreben beruht. Seit 1991 ist von Weizsäcker Mitglied des Club of Rome, ein gemeinwohlorientierter Zusammenschluss von Experten unterschiedlichster Fachrichtungen aus mehr als 30 Ländern, der sich für eine nachhaltige Zukunft der Menschheit einsetzt und dafür die großen Megatrends studiert. Zwischen 2012 bis 2017 war er Co-Präsident des Club of Rome und seit 2018 ist er dessen Ehrenpräsident. Für sein Umweltengagement wurde von Weizsäcker – studierter Physiker und Professor der Biologie – mehrfach ausgezeichnet.
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Bianca Blum wird über den Zertifikatehandel und CO2 Steuern referieren.
Sie hat einen Masterabschluss in Volkswirtschaftslehre, ist wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik und Ordnungstheorie von Prof. Neumärker an der Universität Freiburg. Ihr Promotionsprojekt beschäftigt sich mit der Förderung und Durchsetzung ökonomischer Nachhaltigkeit, insbesondere mit Fragen zu Regulierungsoptionen und verhaltensökonomischen und psychologischen Aspekten von umweltrelevantem Konsumverhalten sowie der Akzeptanzforschung politischer Maßnahmen. In diversen, interdisziplinären Projekten arbeitet Sie vor allem zum Thema der Energieeffizienz und Energienutzung.
Dr. Olga und Prof. Dr. Thomas Speck werden über die Themen Nachhaltigkeit und Bionik referierenund den Seminarteilnehmer*innen einen Einblick in die Anwendung von bio-inspirierten Technologien in Industrie und Alltag geben. Hierbei steht die Frage im Mittelpunkt wie der Einsatz von Bionik zu einem nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen führen kann.
Die beiden forschen seit Jahren im Bereich der Pflanzenbiomechanik und Bionik in international renommierten Projekten und haben einen großen Anteil an der Entwicklung von bionischer Technologie der letzten Jahre.Sie sind u.a. zwei der zentralen Figuren im neuen Excellenz-Cluster „livMatS“ an der Universität Freiburg.
Nach unserer Sonderausgabe zur Dietenbach-Abstimmung ist das Stühlinger Magazin 1–2019 als erste reguläre Ausgabe 2019 erschienen! Die kommenden Tage wird es an alle Haushalte im Stühlinger verteilt.
Themen dieser Ausgabe sind unter anderem:
Titelgeschichte: Wir stehen für 50% geförderten Wohnungsbau