CO2-Bepreisung jetzt!

Wie entscheidet man, was gut für die Umwelt ist?. Dies ist eine knifflige Frage, denn was ist eigentlich besser, ein Einkaufsbeutel aus Plastik oder aus Baumwolle? Um diese und weitere Fragen zu beantworten, haben wir ein Wochenendseminar organisiert.
Unsere Erkenntnisse sind:
  • Umweltverschmutzung muss einen Preis bekommen. Dadurch werden umweltfreundliche Produkte automatisch günstiger als umweltschädliche Produkte. Damit kann jeder von uns durch seine Kaufentscheidung etwas für die Umwelt tun.
  • Umweltverschmutzung hat definitiv einen Preis. Man muss z.B. nur zusammenrechnen was es kostet, wenn durch die vermehrt auftretenden Starkregen eine Ortschaft überspült wird. Die Betroffenen leiden und die Kosten tragen wir alle.
  • Psychologie ist entscheidend: Wer z.B. pendeln muss, tut dies nicht als Spaß und kann es meist auch nicht ändern. Sein Auto hat ihn viel Geld gekostet und es ist von der Ökobilanz her sinnvoll, dass man es möglichst lange nutzt.

Wir unterstützen daher mit aller Kraft eine nationale CO2-Bepreisung mit Umlage. Wir haben keine Zeit mehr für jahrelanges Diskutieren, sondern müssen handeln. Unser Ansatz ist daher:

  • CO2-Ausstoß bekommt direkt einen Preis, den der Verbraucher bewusst erst einmal sofort zahlen muss. Dadurch werden umweltschädliche Produkte teurer und damit weniger attraktiv. Zudem werden die Firmen sofort alles daran setzen, umweltfreundlicher zu produzieren, damit sie günstig anbieten können und wir weiterhin ihre Produkte kaufen.
  • Die Einnahmen aus dem CO2-Preis gehen zum Großteil wieder direkt an die BürgerInnen. Jede Person, egal welchen Alters, bekommt einen festen Betrag zurückerstattet. Wer umweltfreundliche Produkte gekauft hat, wird so teilweise noch belohnt, denn die Höhe ist so ausgerichtet, dass man den durchschnittlichen CO2-Preis für den Sprit zum Pendeln wiederbekommt. Wer ein Auto für die ganze Familie hat, macht dadurch Gewinn, Pendler haben keinen Verlust aber wer mehrere Autos hat, oder eines, das mehr als der Durchschnitt an CO2 ausstößt, hingegen schon. Umweltfreundliches Verhalten wird damit belohnt.
  • Ein Teil der Einnahmen gehen in einen Umwelttechnikfonds. Dieser finanziert Umwelttechnologien. So ist z.B. Elektrolyse von Wasser (Aufspaltung des Wassers in Wasserstoff und Sauerstoff) eine gute Methode, um Energie aus Wind und Sonne zu speichern. Es braucht aber erst einmal ein großes Netz von Wasserstofftankstellen, um den Wasserstoff danach auch wieder nutzen zu können. Solche Kosten kann nur der Staat tragen, nicht einzelne Unternehmen. Daher übernimmt das der Fonds.
  • Wir stehen zum Zertifikatehandel und wollen ihn verbessern und sukzessive europaweit auf viele Bereiche ausdehnen. Dies braucht jedoch Zeit. Daher wollen wir eine nationale CO2-Bepreisung jetzt – noch dieses Jahr. Daher hat die Freiburger SPD am 4. Juli beschlossen, dass wir die Fortbestand der großen Koalition daran festmachen, ob wir mit der CDU/CSU eine CO2-Bepreisung hinbekommen oder nicht. Diese nationale Lösung kann jederzeit ersetzt werden, wenn es eine europaweite Lösung gibt.