Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren — 70 Jahre Menschenrechte

Am 10. Dezem­ber 1948 wur­de die All­ge­mei­ne Erklä­rung der Men­schen­rech­te (AEMR) durch die Ver­ein­ten Natio­nen ver­ab­schie­det. Dadurch wur­den jedem Men­schen auf der gan­zen Welt die glei­chen Rech­te zuge­spro­chen. Ganz egal wel­che Haut­far­be er hat, wel­che Reli­gi­on, wel­che Staats­an­ge­hö­rig­keit. Ein Mensch ist ein Mensch. Die­se Rech­te sind ange­bo­ren, uni­ver­sell und unteil­bar. Sie sind all­ge­mein­gül­tig und unan­tast­bar. Im Lau­fe der Jah­re wur­den immer mehr Kon­ven­tio­nen und Abkom­men ver­ab­schie­det, um die Durch­set­zung der Men­schen­rech­te voranzubringen.
Mit fol­gen­den elf Merk­ma­len kann man „Men­schen­rech­te“ nach unse­rem heu­ti­gen Ver­ständ­nis kenn­zeich­nen: (1) ange­bo­ren und unver­lier­bar, (2) über­staat­lich, (3) indi­vi­du­ell, (4) ega­li­tär, (5) mora­lisch, (6) recht­lich, (7) poli­tisch, (8) uni­ver­sell, (9) fun­da­men­tal, (10) unteil­bar und inter­de­pen­dent, (11) kritisch.
Bis es zur Umset­zung der Men­schen­rech­te in die­ser Form kam, brauch­te es eine län­ge­re Vorgeschichte.
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100 Jahre Frauenwahlrecht

August Bebel, Quel­le: https://www.dhm.de/lemo/biografie/august-bebel

Es ist ein Tag der Freu­de, das Wahl­recht der Frau jährt sich zum 100. Mal. Einen nicht uner­heb­li­chen Bei­trag dazu steu­er­te sei­ner­zeit die SPD bei. Doch es war ein lan­ger Weg bis zu die­sem mehr als not­wen­di­gen Gesetz, das Frau­en all­ge­mei­nes Wahl­recht zuge­stand. 1908 durf­ten voll­jäh­ri­ge Frau­en im gan­zen Kai­ser­reich erst­mals Mit­glied einer poli­ti­schen Par­tei wer­den. Im glei­chen Jahr beschlos­sen die Sozi­al­de­mo­kra­ten, dass alle Mit­glie­der der sozia­lis­ti­schen Frau­en­be­we­gung ver­pflich­tet sei­en, die Mit­glied­schaft der SPD zu erwer­ben und somit die selb­stän­di­gen Frau­en­bil­dungs­ver­ei­ne auf­ge­löst wer­den soll­ten. Die Frau­en setz­ten sich aber wei­ter dafür ein, dass sie ihre Lese- und Dis­kus­si­ons­aben­de wei­ter­füh­ren konn­ten. Dies wur­de erlaubt und auch die sozia­lis­ti­schen Frau­en­kon­fe­ren­zen vor den Par­tei­ta­gen durf­ten wei­ter­hin statt­fin­den. Frau­en wur­den nach und nach in der SPD immer mehr mit­ein­be­zo­gen und erhiel­ten Pos­ten als Sekre­tä­rin, wodurch die Frau­en­be­we­gung mit der Par­tei immer stär­ker zusammenwuchs.
Das Frau­en­wahl­recht ist eng ver­bun­den mit dem Namen des Genos­sen August Bebel. Er schrieb 1879 einen Best­sel­ler mit dem Titel „Die Frau und der Sozia­lis­mus“ und kämpf­te mit ihm für die Gleich­be­rech­ti­gung. Bebel war den Men­schen sei­ner Zeit vor­aus und das nicht nur den Män­nern, son­dern auch den Frau­en. Er ver­trat die Auf­fas­sung, dass „was für die Arbei­ter­klas­se recht ist“, also all­ge­mei­ne, gehei­me Wah­len, für Frau­en nicht „unrecht“ sein kann. Er war fest davon über­zeugt, dass durch das Wahl­recht auch die Unmün­dig­keit der Frau sin­ken wür­de und dadurch das Bewusst­sein für Pflich­ten ent­ste­hen könn­te. Im Kon­trast zur zeit­ge­nös­si­schen Mei­nung, dass das Wahl­recht der Frau­en zu Streit in Fami­li­en füh­ren wür­de, war August Bebel ande­rer Meinung.
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Missliche Aufklärung der jüdischen Geschichte Freiburgs

Weg­wei­ser zum Ort der Depor­ta­ti­on der Frei­bur­ger Juden auf dem Platz der alten Synagoge

Pünkt­lich zum Ende der Bade­sai­son errich­te­te die Stadt Frei­burg am Platz der alten Syn­ago­ge Infor­ma­ti­ons­ta­feln über des­sen Bedeu­tung frü­her und heu­te als Mahn­mal. Die Wahl des Plat­zes ist etwas frag­wür­dig. Die Tafeln ste­hen nah genug an der Syn­ago­ge, so dass man sich den­ken könn­te, da bestün­de ein Zusam­men­hang, aber auch weit genug weg, um sie zu igno­rie­ren. Aber immer­hin ste­hen sie da und es wird gebe­ten, nicht im Was­ser zu plan­schen oder zu spie­len, da es eine Gedenk­stät­te sei. Nun kann man sich fra­gen, war­um es über­haupt so lan­ge dau­er­te bis die­se Tafeln auf­ge­stellt wur­den. Bei einer logi­schen Pla­nung des Denk­mals hät­te auf­fal­len müs­sen, dass Men­schen, beson­ders im Som­mer, sich ger­ne im Was­ser abküh­len. Doch abge­se­hen von den mensch­li­chen Bedürf­nis­sen, bei denen sich die Men­schen stets am nächs­ten zu sein schei­nen, stellt sich die Fra­ge, war­um nicht von Anfang an Infor­ma­ti­ons­ta­feln auf­ge­stellt wur­den, die über die schlim­men Ereig­nis­se in Frei­burg infor­mie­ren und erklä­ren, war­um die­ses Denk­mal gebaut wurde.
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