Die zweite Ausgabe des Stühlinger MAGAZINs in diesem Jahr ist erschienen. Seit gestern wird es an alle Haushalte im Stühlinger verteilt.
Titelgeschichte ist „Milieuschutz und Mietwucher“. Bezahlbarer Wohnraum ist und bleibt ein wichtiges Thema in Freiburg, nicht nur im Stühlinger. Mieten steigen unaufhörlich manchmal leider auch in eine Höhe, die nur noch als Wuchermiete bezeichnet werden kann. Martin Peters analysiert bundesweit Mietpreise und zeigt auf, was politisch geschehen sollte und wie man vorgehen kann, wenn man von Mietwucher betroffen ist. Uwe Stöhr hat sich mit Robert Staible, dem Leiter des Amts für Projektentwicklung über die Milieuschutzsatzung unterhalten
Weitere Themen in dieser Ausgabe sind:
Stühlinger im Blick des Journalismus Der Journalist und Schriftsteller Schmidt-Abels † im Porträt
Aus dem Gemeinderat Planungen für das Quartier „Kleinescholz“ laufen weiter
Alle Details zu unserem Gestaltungskonzept finden Sie auf dieser Seite.
Wagen wir eine Sommervorhersage:An lauen Nächten werden die Innenstadt, der Seepark, aber auch kleinere Plätze in den Stadtteilen wie der Lederleplatz bis tief in die Nacht gut besucht sein. Es wird laut geredet, gesungen und Musik gehört. Anwohner werden sich über Lärm beschweren, es wird wild uriniert und es wird Müll geben. Darüber wird in der Stadt gesprochen werden und die Presse greift es auf. Das geht bis zum Herbst, danach verschwindet das Thema wieder aus der Öffentlichkeit – bis zum nächsten Sommer.
Dies war schon seit Jahren so, und durch das Nichtstun haben die Anwohner das Nachsehen. Unser Anliegen ist, die Situation zu verbessern, und das geht nur indem man etwas tut. Der Sommer ist für alle da, aber nicht für alle Bevölkerungsgruppen gibt es ausreichend Flächen. Für junge Leute sind schon vor Corona Möglichkeiten zum Feiern durch die Schließung von Clubs weggefallen. Corona führt dazu, dass man sich unkompliziert am besten in Freien trifft. Die Stadt braucht daher Freiflächen, die auch von jungen Leuten genutzt werden können. Je weniger es davon gibt, umso mehr bündelt sich alles auf den bekannten Hotspots bis hin zu kleinen Plätzen in den Stadtteilen, die fürs Feiern denkbar ungeeignet sind.Unser Ansatz ist, die Situation zu verbessern, indem wir eine vorhandene Fläche anbieten und so die bisher betroffenen Anwohner entlasten.
Wie wir in unserem Titelthema der Ausgabe 1–2022 des Magazin schreiben, wollen wir den Eschholzpark umgestalten. Hier erläutern wir unser Konzept im Detail:
Allgemein
Man kennt es aus dem Urlaub: Unabhängig vom Land und der Stadt sind es befestigte, gut erreichbare Flächen, wo sich die Leute im Sommer abends treffen.Befestigte Flächen sind leicht zu reinigen, trocknen nach Regen schnell und insbesondere Steine halten die Wärme länger. Rasenflächen werden abends schnell feucht und kalt, sind auch deshalb nicht attraktiv.
Der Eschholzpark wird tagsüber vielfältig genutzt: Frisbee spielen, Fußball, Drachensteigen uvm. Im letzten Sommer wurden bereits Baumstämme als Sitzgelegenheiten abgelegt, die eine Art Trennung bewirkt haben. Der nördlichste Bereich wird z.B. nicht für Fußball genutzt. Auch wenn der Park nicht als Bolzplatz konzipiert ist, wollen wir seine aktuelle Nutzung erhalten und sie ergänzen. Z.B. haben MitarbeiterInnen des Rathauses signalisiert, dass Sitz- und Aufenthaltsgelegenheiten für z.B. die Mittagspause fehlen.
Wir sind zu der Überzeugung gekommen, dass die auf der Karte eingezeichneten Flächen neu genutzt werden können. Der nördliche Platzbereich ist der urbanste und auch am besten erschließbar.
Phase 1 – temporäre Umgestaltung für die Sommersaison
Holzpodest
Die Grundidee ist, die orange Fläche in der Karte jeweils für die Sommersaison eben zu gestalten. Konkret stellen wir uns ein simples Holzpodest vor. Dieses hat folgende Vorteile:
Es kann preiswertes Holz z.B. aus dem Stadtwald verwendet werden.
Da es nur eine Saison halten muss, muss es nicht imprägniert werden, könnte nach der Saison als Brennholz abgegeben werden.
Das Podest verhindert, dass der Boden verdichtet wird. Im Herbst kann daher wieder Rasen auf der Fläche gesät werden.
Eine ebene Fläche lässt sich gut reinigen, denn, ob man es will oder nicht, Kronkorken. Scherben usw. werden immer da sein.
Toilettenanlage
Seit wir den kommunalen Ordnungsdienst interviewt haben, ist uns klar, dass man unbedingt direkt vor Ort Toiletten braucht. Drückt die Blase, geht man nicht weit und wir wollen, dass besonders abends die Leute nicht durch den Stadtteil laufen müssen, um eine Toilette zu finden. Ein Toilettenwagen kostet auf Dauer mehr Geld als ein Container, der fest installiert ist. Der Ort der Toilette (dunkelgrüne Fläche in der Karte) ist so gewählt, dass die Kosten für die Erschließung niedrig sind und man die Toiletten für beliebige Veranstaltungen auf dem Platz nutzen kann. Container gibt es relativ preiswert in vielen Versionen. Die Größe eines halben Schiffscontainers sollte ausreichend sein. Der Container ist Eigentum der Stadt.
Für die Bewirtschaftung der Toilette stellen wir uns folgendes Konzept vor:
Variante 1: Einem studentischen Verein wird die Bewirtschaftung für eine Saison übertragen. Damit sorgen junge Leute für junge Leute und können sich etwas dazu verdienen. Freunde von denen, die die Toilette bewirtschaften, kommen vorbei und sorgen so dafür, dass es Leben auf dem Platz gibt. Am nächsten Vormittag oder Mittag, wird die Toilette vom Verein gereinigt, so dass sich auch dabei junge Leute etwas dazuverdienen können.
Variante 2: Die Betreiber des angedachten Getränkeverkaufs auf dem Platz betreibt für die Dauer ihrer Konzession die Toilette mit studentischen Hilfskräften.
Es ist abzusehen, dass die Inneneinrichtung des Toilettencontainers nicht lange hält. Dadurch, dass junge Leute sich um die Toilette kümmern, hoffen wir, dass die Hemmschwelle höher ist, etwas kaputt zu machen, als wenn die Toilette von einem Sicherheitsdienst o.Ä. betrieben wird. Dass man dennoch einzelne Komponenten austauschen muss, ist jedoch klar. Einige Anbieter der Toilettencontainer bieten daher Module zum Austausch an.
Beleuchtung
Da der Platz nach Süden hin recht dunkel ist, wird der Querweg beleuchtet (blaue Punkte in der Karte). Optimal wäre zudem eine Beleuchtung der Wegs zwischen dem Podest und der geplanten Sonderfläche. Dabei ist wichtig, dass das Licht von oben kommt, so dass man beim Sitzen auf dem Podest nicht geblendet wird bzw. dass es eine gemütliche Atmosphäre gibt.
Der Toilettencontainer bekommt eine Beleuchtung auf das Dach.
Phase 2 – permanente Änderungen
Zeigt sich, dass der Platz in Phase 1 gut angenommen wird, wollten wir diese Sachen fest einrichten:
Toilettenanlage
Diese soll am Platz verbleiben und um Kosten zu senken fest an die Kanalisation angeschlossen werden.
Beleuchtung
Wie auf dem gepflasterten Weg werden auf dem Querweg und dem Weg zwischen beiden Flächen dieselbe Art Lampen aufgestellt.
Sonderfläche
Die „Sonderfläche“ (lila Fläche in der Karte) kann gesondert, sprich unabhängig vom Podest genutzt werden. Darauf ist eine feste Gestaltung vorgesehen. Dies kann z.B. eine Art Treppe sein mit Stufen zum Sitzen. Die Gestaltung soll im Rahmen eines Wettbewerbs von und mit ArchitekturstudentInnen erfolgen. Junge Leute sollen die Chance haben, einen Bereich für sich zu gestalten. Dazu ist diese zweite Fläche vorgesehen, denn die ebene Fläche deckt nur eine Nutzung ab, doch der Park soll von vielen genutzt werden. Eine Art Treppe hat das Potential für Familien genauso wie für kleineren Gruppen, SchülerInnen der umliegenden Schulen oder Besucher des Rathauses. Auf dem Platz der Alten Synagoge sieht man die Nutzung der dortigen „Sonderfläche“ im nördlichen Bereich, die wir uns vorstellen.
Das neue Stühlinger Magazin 1–2022 ist erschienen! Die kommenden Tage wird es an alle Haushalte im Stühlinger verteilt.
Themen dieser Ausgabe sind unter anderem:
Titelgeschichte: Cornern im Eschholzpark – Der Eschholzpark als Kompromiss zwischen Anwohnern und Nachtschwärmer*innen
Nahversorgung im Stühlinger – Bassir Formoly eröffnet seinen zweiten Nachbarschaftsmarkt im Stühlinger
Missbrauch von Kindern – „Gewaltfreies Aufwachsen muss das Ziel sein“
Joshua Lorenz und Franziska Ehmer sind die neue Doppelspitze der Stühlinger SPD Ricky Zinn und Johannes Thierer sind die neuen Stellvertreter
Auf der Jahreshauptversammlung der Stühlinger SPD Ende März wurde eine neue Doppelspitze als Vorsitzende gewählt:
Franziska Ehmer und Joshua Lorenz. Vorgänger Uwe Stöhr kandidierte nicht mehr, weil er grundsätzlich für höchstens zwei Amtszeiten ist, damit nachwachsende Kräfte auch eine Chance bekommen. Seine Co-Vorsitzende Urszula Abdullaev trat wegen familiärer Belastungen nicht mehr an. Beide gehören aber weiterhin dem Vorstand als Beisitzer*in an und ehrten aber als letzte Amtshandlung noch langjährige Parteimitglieder.
Bei seiner Bewerbungsrede für den Co-Vorsitz zeigte sich Joshua Lorenz überzeugt, dass man 2022 wieder überwiegend Präsenzveranstaltungen durchführen werde. Dann habe man auch mehr Möglichkeiten, Menschen zu politischer Mitarbeit zu motivieren. Er möchte die Struktur, die durch eine gute Mischung aus Jung und Alt, vielfältigen beruflichen Hintergründen mit verschiedenen Expertisen nutzen, die Team- und Projektarbeit im Ortsverein weiter zu verbessern. Weiterhin möchte er die Zusammenarbeit zur SPD-Gemeinderatsfraktion intensivieren. Nur gemeinsam sei es möglich gute Veränderungen zu erzielen. In der Stadtteilpolitik sieht er Schwerpunkte in der kritischen Begleitung des Milieuschutzes im Stühlinger sowie der Bebauung Stühlinger West und die Optimierung der Radwege durch den Stadtteil. „Schließlich liegt mir die Überwindung des Flugplatzes am Herzen“, betonte Lorenz. Entsprechende Aktionen habe der Ortsverein wegen der Diskussion um das Dietenbachgelände zurückgestellt. „Jetzt ist aber die Zeit reif, das Thema wieder aufzugreifen!“, forderte Lorenz, der den SPD Ortsverein Stühlinger nach erfolgreicher Wahl gemeinsam mit Franziska Ehmer führt.
Bestätigt in ihrem Amt wurden die Kassierer Stefan Dürrenfeld und Jürgen Kießling, der auch für die Kommunikation im Ortsverein verantwortlich zeichnet.
Schriftführer ist weiterhin Hans-Christoph Stork, der in dieser Amtsperiode durch die Schriftführerin Graziella Labartino unterstützt wird.
Zu Beisitzerinnen und Beisitzer wurden gewählt:
Katrin Distler, Verena Gruninger, Theo Sieg, Ulrike Stein (alle wie bisher), Urszula Abdullaev, Reiner Elgetz, Kai Pahnke, Uwe Stöhr und Steve Wolff-Vorbeck (für Hartmut Determeyer, Ursula Enderlein, Viviane Sigg, Joshua Lorenz und Tina Quathamer).
Das neue Stühlinger Magazin 4–2021 ist erschienen! Die kommenden Tage wird es an alle Haushalte im Stühlinger verteilt.
Themen dieser Ausgabe sind unter anderem:
Titelgeschichte: Freilicht — ein Ort verwandelt sich
Das neue Stühlinger Magazin 3–2021 ist erschienen! Die kommenden Tage wird es an alle Haushalte im Stühlinger verteilt.
Themen dieser Ausgabe sind unter anderem:
Titelgeschichte: Gesundheitspolitik – Respekt und Pflege
Bäckerei und Café Platzer feiert 25. Geburtstag
Das neue Stühlinger Magazin 2–2021 ist erschienen! Die kommenden Tage wird es an alle Haushalte im Stühlinger verteilt.
Themen dieser Ausgabe sind unter anderem:
Titelgeschichte: Kunst im Stühlinger – über die Großskulptur „Die Spur“
Verkehrssituation Lehener Straße
Porträt der Doppelspitze des VdK Freiburg West
Das neue Stühlinger Magazin 1–2021 ist erschienen! Die kommenden Tage wird es an alle Haushalte im Stühlinger verteilt.
Themen dieser Ausgabe sind unter anderem:
Titelgeschichte: Landtagswahl am 14. März 2021 – Gabi Rolland bittet um Ihr Vertrauen
SARS-CoV2 Pandemie – Wo stehen wir und wohin geht‘s?
Sozialarbeit im Stühlinger – Soziale Arbeit lebt vom persönlichen Kontakt
Ca. 1 Monat nach der Printausgabe ist die Ausgabe hier online verfügbar.
Ein Jahr liegt hinter uns, an das wir uns alle noch lange erinnern werden – das Jahr, in dem CO2-Ausstoß endlich einen Preis bekommen hat.
Auch wenn Sie sich jetzt wundern, die Menschen der Zukunft werden anders auf uns schauen, als wir uns das vorstellen. Was fällt dir z.B. spontan zu den Jahren 1918 und 1919 ein? Vielleicht das Ende der Monarchie und des 1. Weltkriegs, die Neuordnung Europas, die Einführung des Frauenwahlrechts. Die gleichzeitig grassierende spanische Grippe war bisher eher eine Randnotiz, trotz Millionen von Toten. Wahrnehmung ist immer subjektiv.
Die Einschränkungen durch Corona sind natürlich enorm. So konnten wir uns im Ortsverein seit März gerade dreimal persönlich treffen. Die Corona-Krise bietet jedoch auch gesellschaftliche Chancen, denn uns allen ist klar geworden, welchen Stellenwert die Gesundheit hat und das die Wirtschaft nicht darüber stehen darf. Wir haben eine nicht für möglich gehaltene Digitalisierung von Verwaltung und Bildung erlebt. Wir begreifen, dass Geld etwas ist, über das wir als Gesellschaft frei entscheiden können, die Naturgesetze können wir jedoch nicht ändern. Je nachdem wie wir das Geld einsetzen, können wir das Potential der Menschheit ausschöpfen. weiterlesen Stühlinger Neujahrsbrief 2021→