Schwerpunkt Kinder, Jugend und junge Menschen – Jahreshauptversammlung der Stühlinger SPD

Die Bil­dungs­re­fe­ren­tin Fran­zis­ka Ehmer (31) sowie der Leh­rer Joshua Lorenz (34) füh­ren wei­ter­hin als Dop­pel­spit­ze die Stüh­lin­ger SPD. Sie wur­den auf der Jah­res­haupt­ver­samm­lung der Stüh­lin­ger SPD in ihrem Amt bestä­tigt. Auch bei den wei­te­ren Wah­len gab es dies­mal nur weni­ge Ver­än­de­run­gen. Neu­er stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der wur­de der Mathe­ma­ti­ker Con­rad Mar­quardt, der für den aus­ge­schie­de­nen IT-Mana­ger Ricky Zinn gewählt wur­de, der sich in Zukunft auf die Ver­bes­se­rung der IT-Infra­struk­tur des Orts­ver­eins kon­zen­trie­ren will.

Blick ins Ple­num der Jah­res­haupt­ver­samm­lung der Stüh­lin­ger SPD

Auch bei den acht Bei­sit­zern gab es nur eine Ände­rung: Der frü­he­re lang­jäh­ri­ge Vor­sit­zen­de des Orts­ver­eins, Hans-Chris­toph Stork, wur­de für Yan­nick Kie­se­le gewählt, der aus beruf­li­chen Grün­den nicht mehr kan­di­dier­te.

In ihrem Rechen­schafts­be­richt haben Lorenz und Ehmer den Schwer­punkt Kin­der, Jugend und jun­gen Men­schen her­vor­ge­ho­ben. Das The­ma Inklu­si­ve Spiel­plät­ze habe der Orts­ver­ein mit Fach­leu­ten erör­tert, um sei­ner For­de­rung an die Stadt nach inklu­si­ver Umge­stal­tung von Spiel­plät­zen Nach­druck ver­lei­hen zu kön­nen. Ver­an­stal­tun­gen wur­den u. a. zu den The­men „Kin­der und Jugend­hil­fe“ sowie „Aktu­el­le Her­aus­for­de­run­gen für die Kitas“ durch­ge­führt. Wei­ter­hin beglei­tet der Orts­ver­ein die Umge­stal­tung des Esch­holz­par­kes, um das „Fei­ern und Zusam­men­sein jun­ger Men­schen“ dort zu ermög­li­chen. Die Vor­schlä­ge des Orts­ver­eins dazu, über die in der BZ erst­mals am 9. Sep­tem­ber 2019 berich­te­te, wer­den jetzt suk­zes­si­ve umge­setzt. In den letz­ten Wochen sind von der Stadt mehr Sitz­plät­ze, eine Büh­ne und kürz­lich eine Bio-Toi­let­te bereit­ge­stellt wor­den. „In die­sem Som­mer wird der Treff­punkt auf dem Esch­holz­park ange­nom­men“, zeig­te sich Joshua Lorenz über­zeugt.

Bestä­tigt in ihrem Amt wur­de durch gehei­me Wahl auch die Redak­ti­ons­lei­tung des Stüh­lin­ger MAGA­ZINs mit Nora Bay­er und Mat­thi­as Buss. Zuvor hat­te Nora Bay­er betont, dass der Arbeits­um­fang inzwi­schen so groß sei, dass man die Redak­ti­ons­kon­fe­renz jetzt wöchent­lich abhal­te. Die vier Aus­ga­ben habe man im letz­ten Jahr für den Rück­blick auf 40 Jah­re Stüh­lin­ger MAGAZIN jeweils um acht auf 72 Sei­ten erwei­tert. Die­sen Umfang wol­le man trotz stei­gen­der Druck­kos­ten bei­be­hal­ten, was bei der ers­ten Aus­ga­be die­ses Jah­res bereits gelun­gen sei. Meh­re­re Red­ne­rin­nen und Red­ner hoben her­vor, dass die Stadt­teil­zei­tung inhalt­lich immer inter­es­san­ter wer­de. Dafür gab es gro­ßen Bei­fall.

Aus­führ­lich wur­de auf der Jah­res­haupt­ver­samm­lung auch die Arbeit der nächs­ten Mona­te dis­ku­tiert. Neben dem Kom­mu­nal­wahl­kampf wer­de der Orts­ver­ein auch wie­der bei der Ver­an­stal­tung des DGB zum Tag der Arbeit auf dem Stüh­lin­ger Kirch­platz am 1. Mai mit einem Infor­ma­ti­ons­stand mit Kaf­fee und Kuchen ver­tre­ten sein. Bei dem Geden­ken am 10. Mai auf dem Hil­da-Spiel­platz an den irr­tüm­li­chen deut­schen Flie­ger­an­griff von 1940 auf den Stüh­lin­ger wird in die­sem Jahr der Par­tei- und Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de baden-würt­tem­ber­gi­schen SPD, Andre­as Stoch, mit einem Rede­bei­trag teil­neh­men.

Außer­dem dis­ku­tier­te der Orts­ver­ein mög­li­che Lösungs­an­sät­ze über die Fra­ge, war­um in Frei­burg Arbeit­ge­ber immer schwe­rer Stel­len beset­zen kön­nen, obwohl Frei­burg als attrak­ti­ver Stand­ort bei Bewer­be­rin­nen und Bewer­bern gilt. Das trifft ins­be­son­de­re für die im Stüh­lin­ger gele­ge­ne Uni­kli­nik zu, die regel­mä­ßig vie­le Stel­len zu beset­zen hat. Geeig­ne­te Bewer­ber sagen nicht sel­ten ab, weil sie sich Frei­burg wegen der zu hohen Mie­ten nicht leis­ten kön­nen. Aus­gangs­punkt für die­se Dis­kus­si­on war ein Bericht der BZ vom 9. April über einen ent­spre­chen­den Bericht der FWTM vor Ver­tre­tern im Gemein­de­rat. Der Orts­ver­ein möch­te das The­ma wei­ter ver­tie­fen.

Für 40 Jah­re Mit­glied­schaft in der SPD wur­de Gabi Rolland geehrt, die von 1998 bis 2011 Stadt­rä­tin in Frei­burg war und seit 2011 Land­tags­ab­ge­ord­ne­te ist. In sei­ner Lau­da­tio zeich­ne­te der frü­he­re Staats­mi­nis­ter des Aus­wär­ti­gen Amt und ehe­ma­li­ge Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Ger­not Erler ihren bis­he­ri­gen poli­ti­schen Lebens­weg nach und auch ihre Erfol­ge. U. a. erwähn­te er, dass sie als Stadt­rä­tin mit dazu bei­getra­gen habe, dass es heu­te immer noch einen Tech­ni­schen Vor­stand bei der VAG gebe und als Land­tags­ab­ge­ord­ne­te mit­ge­wirkt habe, dass die Tumor­bio­lo­ge in die Uni­kli­nik inte­griert und nicht an einen chi­ne­si­schen Inves­tor ver­kauft wur­de sowie dass es bald eine neue Kin­der­kli­nik gibt. Gabi Rolland sei bie­nen­flei­ßig und kom­mu­ni­zie­re regel­mä­ßig effi­zi­ent über die poli­ti­schen Ent­schei­dungs­pro­zes­se, in die sie ein­be­zo­gen sei. „Sach­kun­de, Effi­zi­enz und poli­ti­sche Hal­tung sind ihre sehr per­sön­li­chen Antriebs­kräf­te“, hob Erler her­vor. Dabei kom­me ihr ihre frü­he­re lang­jäh­ri­ge Ver­wal­tungs­er­fah­rung im Land­rats­amt Emmen­din­gen zugu­te. „Wer den Feh­ler begeht“, so Erler, „sich mit ihr anzu­le­gen, bekommt das zu spü­ren. Sie kann aus­tei­len, ist aber immer fair und nach­drück­lich in der Sache.“

Jubi­lar­fei­er der Stüh­lin­ger SPD (v.l.n.r.) Co-Vor­sit­zen­den Fran­zis­ka Ehmer, Gabi Rolland, (40 Jah­re Mit­glied­schaft), Dr. Amann (50 Jah­re), Co-Vor­sit­zen­der Joshua Lorenz und der frü­he­re Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Ger­not Erler, der die Lau­da­tio auf Gabi Rolland hielt.

Für fünf­zig Jah­re wur­de Dr. Klaus Amann, der frü­he­re Chef­arzt in der Reha­kli­nik Bir­ken­bruch, geehrt. Initi­al­zün­dung sei­nes Ein­tritts war eine 1974 geplan­te Erwei­te­rung des Donau­eschin­ger Flug­plat­zes. Die dor­ti­ge sehr akti­ven JUSO-Grup­pe hat­te Aktio­nen dage­gen unter­nom­men, an denen er sich betei­lig­te. Er trat in die SPD ein und war Schrift­füh­rer bei den Jusos im Vor­stand. Da er an vie­len wech­seln­den Stand­or­ten beruf­lich tätig war und die kon­ti­nu­ier­li­che Wei­ter­bil­dung zum Fach­arzt für Psych­ia­trie und Psy­cho­the­ra­pie erlaub­ten es nicht mehr, poli­tisch aktiv zu sein. Er hielt aber der SPD immer die Treue.

Mit­glie­der­zahl und ‑struk­tur: 111, davon 74 % Män­ner und 24 % Frau­en, 50 % im JUSO-Alter (unter 35 Jah­ren), Durch­schnitts­al­ter: 41,8 Jah­re, Durch­schnitt­li­che Par­tei­zu­ge­hö­rig­keit: 13,9 Jah­re

Wahl­er­geb­nis­se: Vor­sitz (Dop­pel­spit­ze): Fran­zis­ka Ehmer und Joshua Lorenz, Stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de: Johan­nes Merz und Con­rad Mar­quardt (für Ricky Zinn); Finan­zen und Kom­mu­ni­ka­ti­on: Jür­gen Kieß­ling und Kai Pahn­ke, Schrift­füh­rung, Doku­men­ta­ti­on und Inter­net: Xaver Ehmer-Kretz­schmar

Bei­sit­ze­rin­nen und Bei­sit­zer: Urs­zu­la Abdul­laev, Kat­rin Distler, Rei­ner Elgetz, Vere­na Grunin­ger, Dr. Peter Mar­quard, Theo Sieg, Ulri­ke Stein und Hans-Chris­toph Stork (für Yan­nick Kie­se­le)

Redak­ti­ons­lei­tung Stüh­lin­ger MAGAZIN: Nora Bay­er und Mat­thi­as Buss

Fotos: Xaver Ehmer-Kretz­schmar