Die Stühlinger SPD hat auf ihrer Jahreshauptversammlung die Bildungsreferentin Franziska Ehmer (30) sowie den Lehrer Joshua Lorenz (33) als Doppelspitze ihres Ortsvereins bestätigt.
In ihrem Rechenschaftsbericht betonten die die beiden Co-Vorsitzenden, dass die Stühlinger SPD einerseits für die großen und kleinen Probleme der Menschen im Stadtteil da ist, aber auch weiterhin bei politisch interessanten Themen über die Grenzen des Stadtteils hinausschaut. So habe Bürgermeister Haag auf Initiative der Stühlinger SPD zugesagt, dass es vor dem Begegnungszentrum Stühlinger nach dem Ende der Verlegung der Erdwärmeleitung in der Ferdinand-Weiß-Straße eine sichere Überquerung für Fußgänger und Rollator-Nutzer geben wird. Auch bei der Frage von „Feiern und Zusammensein junger Menschen“ hatte die Stühlinger SPD in zwei Videokonferenzen mit Bürgermeister Breiter ihr Konzept für die Nutzung des Eschholzparkes vorgestellt und war auf grundsätzliche Bereitschaft gestoßen, das Konzept aufzugreifen. „Wenn Bürgermeister Breiter in einer Anfrage der JUPI-Gemeinderatsfraktion wie die Stadt zu den Plänen des SPD Ortsvereins Stühlinger hierzu steht, antwortet, ‘Die Ideen des SPD-Ortsvereins Stühlinger sind langfristige Überlegungen, die in das Freiraumkonzept zum Quartier Kleineschholz einzubeziehen und zu bewerten sind‘, so erfüllt mich das mit Stolz“, so erläuterte Joshua Lorenz. Die Stühlinger SPD werde hier aber am Ball bleiben.
Weitere Themen, mit denen sich der SPD-Ortsverein Stühlinger in Ortsvereinssitzungen oder im Stühlinger Forum beschäftigte waren u. a.
„Braucht es ein Recht auf eigene Energieerzeugung – Bürokratieabbau für die Energiewende“ mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Holger Becker, „Deutschland im Energiekrieg? – Bisherige Genese und Perspektiven“ mit dem Volkswirt Dr. Johannes Vatter, „Vom Bürger zum Konsumenten – Wie die Ökonomisierung unser Leben verändert“ mit Thomas Hauser, „Care-Arbeit“ mit Prof. Dr. Gabriele Winker und zur Chinapolitik mit dem Sinologen Peter Kesselburg.
Bei den Neuwahlen gab es wie immer in den Vorjahren auch Veränderungen. Der Jugendhilfeplaner Johannes Merz folgt dem bisherigen Stellvertreter Johannes Thierer, der seine Promotion in Rechtswissenschaften in Michigan (USA) fortsetzt, der bisherige Kassierer Stefan Dürrenfeld wird durch den Bankangestellten Kai Pahnke ersetzt.
Bestätigt in ihrem Amt wurde die Redaktionsleitung des Stühlinger MAGAZINs mit Nora Bayer und Matthias Buss. Durch mehrere Wortbeiträge vor der Wahl wurde hervorgehoben, dass die beiden die Stadtteilzeitung der Stühlinger SPD, die in diesem Jahre ihr vierzigstes Jubiläum feiert, inhaltlich noch interessanter gestaltet hätten. Dafür gab es großen Beifall.
Die Position Schriftführende wird in Zukunft mit Xaver Ehmer-Kretzschmar, Johanna Hooß und Magdalena Jasar mit drei, statt bisher zwei Personen, besetzt, wobei das Aufgabenfeld um die Bereiche Internet und Dokumentation erweitert wurde. Dazu wurde eine Satzungsänderung vorgenommen, Kassierer Jürgen Kießling begründete dies mit den guten Erfahrungen, die man mit Mehrfachbesetzungen gemacht habe. „In der Zeit der Rush-hour-Generation wollen die Menschen beruflich sich erfolgreich engagieren, ihre Kinder fürsorglich erziehen und ihnen eine gute Ausbildung zukommen lassen, vielfältigen Freizeitaktivitäten nachgehen und sich oft aber auch noch gesellschaftlich und politisch engagieren!“ Da stehe aber für jede der Aktivitäten nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung, man aber von einem Vorstandsmitglied nicht erwarten kann, an jeder Vorstandssitzung teilzunehmen. Daher ist es sinnvoll, Positionen im Vorstand mehrfach zu besetzen. „Mit einer flexiblen Organisation und gutem Teamspirit bekommt man dann auch eine schlagkräftige Organisation hin“, zeigte sich Kießling überzeugt.
Bei der Beratung von Anträgen, wurde ein Antrag von außen initiiert. Die Mutter eines dreijährigen Jugen nutze als Nichtmitglied die Öffentlichkeit der Jahreshauptversammlung, um einen Antrag einzubringen, der die SPD-Gemeinderatsfraktion auffordert, in der Gemeinderatssitzung am 9. Mai der Erhöhung der KITA-Gebühren nicht zuzustimmen. Gerade Frauen, die in Teilzeit arbeiten, würden sich überlegen, ob sie ihre Arbeit aufgeben, weil die KITA-Gebühren durch die Erhöhung für die Familien nicht mehr tragbar seien, obwohl sie eigentlich viel lieber arbeiten würden. „Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels ist das eigentlich kontraproduktiv“, betonte sie. Außerdem sei frühkindliche Bildung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die von der gesamten Gesellschaft getragen werden muss. Dies wurde von der Co-Vorsitzenden der Freiburger SPD, Viviane Sigg, ausdrücklich unterstützt. Sie könne da aus eigener Erfahrung sprechen, da sie in ihrem ersten Beruf Erzieherin im vorschulischen Bereich gewesen sei. Landtagsabgeordnete Gabi Rolland sieht eine Ablehnung der Erhöhung der KITA in voller Übereinstimmung der SPD-Landespolitik. „Wir fordern im Land schon seit Jahren eine Abschaffung der KITA-Gebühren, das scheitert aber immer regelmäßig an den Grünen und der CDU!“ Dafür habe die SPD Baden-Württemberg sogar einen Volksentscheid angestrebt, der leider vom Verfassungsgerichtshof als nicht zulässig eingeschätzt wurde. Mit Begründung formulierte Rolland flugs einen Antrag an SPD-Gemeinderatsfraktion und SPD-Kreisverband, in der die SPD-Gemeinderatsfraktion aufgefordert wird, der Erhöhung der KITA-Gebühren nicht zuzustimmen. Der Antrag wurde einstimmig ohne Enthaltung angenommen.
In einem zweiten Antrag, der ebenfalls einstimmig verabschiedet wurde, fordert der SPD-Ortsverein, dass der verkehrstechnisch zentral gelegene Spielplatz am Stühlinger Kirchplatz und alle Spielplätze, die renoviert werden, inklusiv umgestaltet werden. Mit diesem Antrag möchten wir dafür sorgen, dass alle Kinder überall zusammen spielen und einander begegnen können. Der Antrag wurde von Franziska Ehmer eingebracht, die dies u. a. damit begründete, dass „Inklusion nicht nur ein Thema für die Schulen ist, sondern es beginnt schon im jüngsten Alter auf den Spielplätzen.“
Für 40 Jahre Mitgliedschaft in der SPD wurde Michael Bock geehrt.
Mitgliederzahl und ‑struktur: 112, davon 72 % Männer und 28 % Frauen, 46 % im JUSO-Alter (unter 35 Jahren), Durchschnittsalter: 41,9 Jahre, Durchschnittliche Parteizugehörigkeit: 13,3 Jahre
2022: 8 Neueintritte, 10 Austritte
Wahlergebnisse: Vorsitz (Doppelspitze): Franziska Ehmer und Joshua Lorenz, Stellvertretende Vorsitzende: Ricky Zinn und Johannes Merz (für Johannes Thierer); Finanzen und Kommunikation: Jürgen Kießling und Kai Pahnke (für Stefan Dürrenfeld, bisher Beisitzer), Schriftführung, Dokumentation und Internet: Xaver Kretzschmar-Ehmer, Johanna Hooß und Magdalena Jaser und (für Graziella Labartino und Hans-Christoph Stork), Beisitzerinnen und Beisitzer: Urszula Abdullaev, Katrin Distler, Reiner Elgetz, Verena Gruninger, Theo Sieg, Ulrike Stein sowie Yannick Kiesele und Dr. Peter Marquard (für Uwe Stöhr und Steve Wolff-Vorbeck). Redaktionsleitung Stühlinger MAGAZIN: Nora Bayer und Matthias Buss
Text: SM
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Ortsverein: Jürgen Kießling, Guntramstraße 43, 79106 Freiburg; Tel.: 0761 – 27 83 98 E‑Mail: juergenkiessling@t‑online.de
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