Gegen Kitagebührenerhöhung, für inklusive Spielplätze – Jahreshauptversammlung der Stühlinger SPD (27.04.2023)

Die Stüh­lin­ger SPD hat auf ihrer Jah­res­haupt­ver­samm­lung die Bil­dungs­re­fe­ren­tin Fran­zis­ka Ehmer (30) sowie den Leh­rer Joshua Lorenz (33) als Dop­pel­spit­ze ihres Orts­ver­eins bestä­tigt. 

In ihrem Rechen­schafts­be­richt beton­ten die die bei­den Co-Vor­sit­zen­den, dass die Stüh­lin­ger SPD einer­seits für die gro­ßen und klei­nen Pro­ble­me der Men­schen im Stadt­teil da ist, aber auch wei­ter­hin bei poli­tisch inter­es­san­ten The­men über die Gren­zen des Stadt­teils hin­aus­schaut. So habe Bür­ger­meis­ter Haag auf Initia­ti­ve der Stüh­lin­ger SPD zuge­sagt, dass es vor dem Begeg­nungs­zen­trum Stüh­lin­ger nach dem Ende der Ver­le­gung der Erd­wär­me­lei­tung in der Fer­di­nand-Weiß-Stra­ße eine siche­re Über­que­rung für Fuß­gän­ger und Rol­la­tor-Nut­zer geben wird. Auch bei der Fra­ge von „Fei­ern und Zusam­men­sein jun­ger Men­schen“ hat­te die Stüh­lin­ger SPD in zwei Video­kon­fe­ren­zen mit Bür­ger­meis­ter Brei­ter ihr Kon­zept für die Nut­zung des Esch­holz­par­kes vor­ge­stellt und war auf grund­sätz­li­che Bereit­schaft gesto­ßen, das Kon­zept auf­zu­grei­fen. „Wenn Bür­ger­meis­ter Brei­ter in einer Anfra­ge der JUPI-Gemein­de­rats­frak­ti­on wie die Stadt zu den Plä­nen des SPD Orts­ver­eins Stüh­lin­ger hier­zu steht, ant­wor­tet, ‘Die Ideen des SPD-Orts­ver­eins Stüh­lin­ger sind lang­fris­ti­ge Über­le­gun­gen, die in das Frei­raum­kon­zept zum Quar­tier Klei­nesch­holz ein­zu­be­zie­hen und zu bewer­ten sind‘, so erfüllt mich das mit Stolz“, so erläu­ter­te Joshua Lorenz. Die Stüh­lin­ger SPD wer­de hier aber am Ball blei­ben.

Wei­te­re The­men, mit denen sich der SPD-Orts­ver­ein Stüh­lin­ger in Orts­ver­eins­sit­zun­gen oder im Stüh­lin­ger Forum beschäf­tig­te waren u. a.

„Braucht es ein Recht auf eige­ne Ener­gie­er­zeu­gung – Büro­kra­tie­ab­bau für die Ener­gie­wen­de“ mit dem SPD-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Hol­ger Becker, „Deutsch­land im Ener­gie­krieg? – Bis­he­ri­ge Gene­se und Per­spek­ti­ven“ mit dem Volks­wirt Dr. Johan­nes Vat­ter, „Vom Bür­ger zum Kon­su­men­ten – Wie die Öko­no­mi­sie­rung unser Leben ver­än­dert“ mit Tho­mas Hau­ser, „Care-Arbeit“ mit Prof. Dr. Gabrie­le Win­ker und zur Chi­na­po­li­tik mit dem Sino­lo­gen Peter Kes­sel­burg.

Bei den Neu­wah­len gab es wie immer in den Vor­jah­ren auch Ver­än­de­run­gen. Der Jugend­hil­fe­pla­ner Johan­nes Merz folgt dem bis­he­ri­gen Stell­ver­tre­ter Johan­nes Thie­rer, der sei­ne Pro­mo­ti­on in Rechts­wis­sen­schaf­ten in Michi­gan (USA) fort­setzt, der bis­he­ri­ge Kas­sie­rer Ste­fan Dür­ren­feld wird durch den Bank­an­ge­stell­ten Kai Pahn­ke ersetzt.

Bestä­tigt in ihrem Amt wur­de die Redak­ti­ons­lei­tung des Stüh­lin­ger MAGA­ZINs mit Nora Bay­er und Mat­thi­as Buss. Durch meh­re­re Wort­bei­trä­ge vor der Wahl wur­de her­vor­ge­ho­ben, dass die bei­den die Stadt­teil­zei­tung der Stüh­lin­ger SPD, die in die­sem Jah­re ihr vier­zigs­tes Jubi­lä­um fei­ert, inhalt­lich noch inter­es­san­ter gestal­tet hät­ten. Dafür gab es gro­ßen Bei­fall.

Die Posi­ti­on Schrift­füh­ren­de wird in Zukunft mit Xaver Ehmer-Kretz­schmar, Johan­na Hooß und Mag­da­le­na Jasar mit drei, statt bis­her zwei Per­so­nen, besetzt, wobei das Auf­ga­ben­feld um die Berei­che Inter­net und Doku­men­ta­ti­on erwei­tert wur­de. Dazu wur­de eine Sat­zungs­än­de­rung vor­ge­nom­men, Kas­sie­rer Jür­gen Kieß­ling begrün­de­te dies mit den guten Erfah­run­gen, die man mit Mehr­fach­be­set­zun­gen gemacht habe. „In der Zeit der Rush-hour-Gene­ra­ti­on wol­len die Men­schen beruf­lich sich erfolg­reich enga­gie­ren, ihre Kin­der für­sorg­lich erzie­hen und ihnen eine gute Aus­bil­dung zukom­men las­sen, viel­fäl­ti­gen Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten nach­ge­hen und sich oft aber auch noch gesell­schaft­lich und poli­tisch enga­gie­ren!“ Da ste­he aber für jede der Akti­vi­tä­ten nur eine begrenz­te Zeit zur Ver­fü­gung, man aber von einem Vor­stands­mit­glied nicht erwar­ten kann, an jeder Vor­stands­sit­zung teil­zu­neh­men. Daher ist es sinn­voll, Posi­tio­nen im Vor­stand mehr­fach zu beset­zen. „Mit einer fle­xi­blen Orga­ni­sa­ti­on und gutem Team­spi­rit bekommt man dann auch eine schlag­kräf­ti­ge Orga­ni­sa­ti­on hin“, zeig­te sich Kieß­ling über­zeugt.

Bei der Bera­tung von Anträ­gen, wur­de ein Antrag von außen initi­iert. Die Mut­ter eines drei­jäh­ri­gen Jugen nut­ze als Nicht­mit­glied die Öffent­lich­keit der Jah­res­haupt­ver­samm­lung, um einen Antrag ein­zu­brin­gen, der die SPD-Gemein­de­rats­frak­ti­on auf­for­dert, in der Gemein­de­rats­sit­zung am 9. Mai der Erhö­hung der KITA-Gebüh­ren nicht zuzu­stim­men. Gera­de Frau­en, die in Teil­zeit arbei­ten, wür­den sich über­le­gen, ob sie ihre Arbeit auf­ge­ben, weil die KITA-Gebüh­ren durch die Erhö­hung für die Fami­li­en nicht mehr trag­bar sei­en, obwohl sie eigent­lich viel lie­ber arbei­ten wür­den. „Vor dem Hin­ter­grund des Fach­kräf­te­man­gels ist das eigent­lich kon­tra­pro­duk­tiv“, beton­te sie. Außer­dem sei früh­kind­li­che Bil­dung eine gesamt­ge­sell­schaft­li­che Auf­ga­be, die von der gesam­ten Gesell­schaft getra­gen wer­den muss. Dies wur­de von der Co-Vor­sit­zen­den der Frei­bur­ger SPD, Vivia­ne Sigg, aus­drück­lich unter­stützt. Sie kön­ne da aus eige­ner Erfah­rung spre­chen, da sie in ihrem ers­ten Beruf Erzie­he­rin im vor­schu­li­schen Bereich gewe­sen sei. Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Gabi Rolland sieht eine Ableh­nung der Erhö­hung der KITA in vol­ler Über­ein­stim­mung der SPD-Lan­des­po­li­tik. „Wir for­dern im Land schon seit Jah­ren eine Abschaf­fung der KITA-Gebüh­ren, das schei­tert aber immer regel­mä­ßig an den Grü­nen und der CDU!“ Dafür habe die SPD Baden-Würt­tem­berg sogar einen Volks­ent­scheid ange­strebt, der lei­der vom Ver­fas­sungs­ge­richts­hof als nicht zuläs­sig ein­ge­schätzt wur­de. Mit Begrün­dung for­mu­lier­te Rolland flugs einen Antrag an SPD-Gemein­de­rats­frak­ti­on und SPD-Kreis­ver­band, in der die SPD-Gemein­de­rats­frak­ti­on auf­ge­for­dert wird, der Erhö­hung der KITA-Gebüh­ren nicht zuzu­stim­men. Der Antrag wur­de ein­stim­mig ohne Ent­hal­tung ange­nom­men.

In einem zwei­ten Antrag, der eben­falls ein­stim­mig ver­ab­schie­det wur­de, for­dert der SPD-Orts­ver­ein, dass der ver­kehrs­tech­nisch zen­tral gele­ge­ne Spiel­platz am Stüh­lin­ger Kirch­platz und alle Spiel­plät­ze, die reno­viert wer­den, inklu­siv umge­stal­tet wer­den. Mit die­sem Antrag möch­ten wir dafür sor­gen, dass alle Kin­der über­all zusam­men spie­len und ein­an­der begeg­nen kön­nen. Der Antrag wur­de von Fran­zis­ka Ehmer ein­ge­bracht, die dies u. a. damit begrün­de­te, dass „Inklu­si­on nicht nur ein The­ma für die Schu­len ist, son­dern es beginnt schon im jüngs­ten Alter auf den Spiel­plät­zen.“

Für 40 Jah­re Mit­glied­schaft in der SPD wur­de Micha­el Bock geehrt.

  • Jah­res­haupt­ver­samm­lung der Stüh­lin­ger SPD am 27. April 2023

Mit­glie­der­zahl und ‑struk­tur: 112, davon 72 % Män­ner und 28 % Frau­en, 46 % im JUSO-Alter (unter 35 Jah­ren), Durch­schnitts­al­ter: 41,9 Jah­re, Durch­schnitt­li­che Par­tei­zu­ge­hö­rig­keit: 13,3 Jah­re

2022: 8 Neu­ein­trit­te, 10 Aus­trit­te

Wahl­er­geb­nis­se: Vor­sitz (Dop­pel­spit­ze): Fran­zis­ka Ehmer und Joshua Lorenz, Stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de: Ricky Zinn und Johan­nes Merz (für Johan­nes Thie­rer); Finan­zen und Kom­mu­ni­ka­ti­on: Jür­gen Kieß­ling und Kai Pahn­ke (für Ste­fan Dür­ren­feld, bis­her Bei­sit­zer), Schrift­füh­rung, Doku­men­ta­ti­on und Inter­net: Xaver Kretz­schmar-Ehmer, Johan­na Hooß und Mag­da­le­na Jaser und (für Gra­zi­el­la Lab­ar­ti­no und Hans-Chris­toph Stork), Bei­sit­ze­rin­nen und Bei­sit­zer: Urs­zu­la Abdul­laev, Kat­rin Distler, Rei­ner Elgetz, Vere­na Grunin­ger, Theo Sieg, Ulri­ke Stein sowie Yan­nick Kie­se­le und Dr. Peter Mar­quard (für Uwe Stöhr und Ste­ve Wolff-Vor­beck). Redak­ti­ons­lei­tung Stüh­lin­ger MAGAZIN: Nora Bay­er und Mat­thi­as Buss

Text: SM

Kon­takt:

Orts­ver­ein: Jür­gen Kieß­ling, Gun­tram­stra­ße 43, 79106 Frei­burg; Tel.: 0761 – 27 83 98 E‑Mail: juergenkiessling@t‑online.de

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