Warum der Eschholzpark umgestaltet werden soll

Alle Details zu unse­rem Gestaltungskonzept fin­den Sie auf die­ser Seite.

Wagen wir eine Sommervorhersage: An lauen Nächten wer­den die Innenstadt, der Seepark, aber auch klei­nere Plätze in den Stadtteilen wie der Lederleplatz bis tief in die Nacht gut besucht sein. Es wird laut gere­det, gesun­gen und Musik gehört. Anwohner wer­den sich über Lärm beschwe­ren, es wird wild uri­niert und es wird Müll geben. Darüber wird in der Stadt gespro­chen wer­den und die Presse greift es auf. Das geht bis zum Herbst, danach ver­schwin­det das Thema wie­der aus der Öffentlichkeit – bis zum nächs­ten Sommer.

Karte unseres Gestaltungkonzepts
Karte unse­res Gestaltungkonzepts

Dies war schon seit Jahren so, und durch das Nichtstun haben die Anwohner das Nach­sehen. Unser Anliegen ist, die Situation zu ver­bes­sern, und das geht nur indem man etwas tut. Der Sommer ist für alle da, aber nicht für alle Bevölkerungsgruppen gibt es aus­rei­chend Flächen. Für junge Leute sind schon vor Corona Möglichkeiten zum Feiern durch die Schließung von Clubs weg­ge­fal­len. Corona führt dazu, dass man sich unkom­pli­ziert am bes­ten in Freien trifft. Die Stadt braucht daher Freiflächen, die auch von jun­gen Leuten genutzt wer­den kön­nen. Je weni­ger es davon gibt, umso mehr bün­delt sich alles auf den bekann­ten Hotspots bis hin zu klei­nen Plätzen in den Stadtteilen, die fürs Feiern denk­bar unge­eig­net sind. Unser Ansatz ist, die Situation zu ver­bes­sern, indem wir eine vor­han­dene Fläche anbie­ten und so die bis­her betrof­fe­nen Anwohner ent­las­ten.

Welche Flächen und wel­che Nutzung? Sie ken­nen es aus dem Urlaub, egal ob in Italien oder Polen, unab­hän­gig von der Stadt sind es befes­tigte, gut erreich­bare Flächen, wo sich die Leute im Sommer abends tref­fen. Befestigte Flächen sind leicht zu rei­ni­gen, trock­nen nach Regen schnell und ins­be­son­dere Steine hal­ten die Wärme län­ger. Schaut man auf die Karte Freiburgs, wo es einen Ort gibt, der nicht direkt an einer Wohnbebauung liegt und der gut per Tram erreich­bar ist, fällt der Eschholzpark auf. Dieser liegt mit­tig zwi­schen StuSie und Innenstadt, hat eine Tramhaltestelle und wird aktu­ell abends kaum genutzt. Die Rasenflächen wer­den abends schnell feucht und kalt, sind daher nicht attrak­tiv.

Für eine neue Nutzung kom­men die ebenen Rasenflächen in Betracht. Diese wer­den tags­über viel­fäl­tig genutzt: Frisbee spielen, Fußball, Drachensteigen uvm. Im letz­ten Sommer wur­den bereits Baumstämme als Sitzgelegenheiten abge­legt, die eine Art Trennung bewirkt haben. Der nörd­lichste Bereich wird z.B. nicht für Fußball genutzt. Auch wenn der Park nicht als Bolzplatz kon­zi­piert ist, wol­len wir seine aktu­elle Nutzung erhal­ten. Schlussendlich sind wir zu der Überzeugung gekom­men, dass die auf der Karte ein­ge­zeich­ne­ten Flächen neu genutzt wer­den kön­nen. Der nörd­li­che Platzbereich ist der urbanste und auch am besten erschließ­bar.

Die Grundidee ist, die orange Fläche jeweils für die Sommersaison eben zu gestal­ten. Konkret stel­len wir uns ein simp­les Holzpodest vor. Dieses hat folgende Vorteile:

  • Es kann preis­wer­tes Holz z.B. aus dem Stadtwald ver­wen­det wer­den.
  • Da es nur eine Saison hal­ten muss, muss es nicht imprä­gniert wer­den, könnte nach der Saison als Brennholz abge­ge­ben wer­den.
  • Das Podest ver­hin­dert ‚dass der Boden ver­dich­tet wird. Im Herbst kann daher wie­der Rasen auf der Fläche gesät wer­den.
  • Eine ebene Fläche lässt sich gut rei­ni­gen, denn, ob man es will oder nicht, Kronkorken. Scherben usw. wer­den immer da sein.

Seit wir vor eini­ger Zeit den kom­mu­na­len Ordnungsdienst inter­viewt haben, ist uns klar, dass man unbe­dingt direkt vor Ort Toiletten braucht. Ein Toilettenwagen kos­tet auf Dauer mehr Geld als ein Häuschen, das fest instal­liert ist. Der Ort der Toilette ist so gewählt, dass die Kosten für die Erschließung nied­rig sind und man die Toiletten für belie­bige Veranstaltungen auf dem Platz nut­zen kann.

Platz für die geplante ebene Fläche
Platz für die geplante ebene Fläche

Um das Gelände zu beleuch­ten, rei­chen die vor­han­de­nen Lampen im nörd­li­chen Bereich aus, denn es soll gemüt­lich und nicht grell wer­den. Der Querweg soll hin­ge­gen neue Lampen bekom­men, um den Platz nicht im Dunkeln zu las­sen.

Die „Sonderfläche“ kann geson­dert genutzt wer­den. Darauf ist eine feste Gestaltung vor­ge­se­hen. Dies kann z.B. eine Art Treppe sein mit Stufen zum Sitzen. Die Gestaltung soll im Rahmen eines Wettbewerbs von und mit Architekturstudenten erfol­gen. Junge Leute sol­len die Chance haben, einen Bereich für sich zu gestal­ten. Dazu ist diese zweite Fläche vor­ge­se­hen, denn die ebene Fläche deckt nur eine Nutzung ab, doch der Park soll von vie­len genutzt wer­den. Eine Art Treppe hat das Potential für Familien genauso wie für klei­ne­ren Gruppen, Schüler der umlie­gen­den Schulen oder Besucher des Rathauses. Auf dem Platz der Alten Synagoge sieht man die Nutzung der dor­ti­gen „Sonderfläche“ im nörd­li­chen Bereich, die wir uns vor­stellen.