Warum Sie die SPD nicht wählen sollten

Wie vor jeder Wahl sagt Ihnen jede Partei, warum Sie gerade diese wäh­len sol­len. Gähn!
Um zu wis­sen, was man wirk­lich will, sollte man sich von Zeit zu Zeit fra­gen was man nicht will. Also warum soll­ten Sie die SPD nicht wäh­len? Dafür gibt es viele Gründe, zum Beispiel:

  • Wenn Sie den­ken, der freie Markt mit weni­gen Regeln löst Ihre Probleme am bes­ten.
    Denn wenn Sie z.B. in und um Freiburg meh­rere Immobilien besit­zen und damit den maxi­ma­len Gewinn erzie­len wol­len, sind Dinge wie die Mietpreisbremse hin­der­lich. Oder Sie sind Unternehmer und den­ken haupt­säch­lich Gewinn maxi­mie­rend. Dann ist ein Mindestlohn von 12 € nicht erstre­bens­wert, ebenso wie Regeln, dass auch aus­län­di­sche Arbeitskräfte den Mindestlohn bekom­men.
  • Wenn Sie den­ken, der Liter Benzin sollte schnellst­mög­lich 5 € kos­ten.
    Mobilität ist ein Grundbedürfnis. Ein hoher Preis ändert erst ein­mal nichts an der Antriebsart der Autos, noch daran, dass die Mobilität noch nicht kli­ma­neu­tral ist. Klimaneutralität und Mobilität sind gemein­sam mach­bar, indem der Strom für z.B. Elektroautos umwelt­freund­lich erzeugt wird, dass Stromtrassen schnell und unbü­ro­kra­tisch gebaut wer­den oder dass jeder unbü­ro­kra­tisch auf sei­nem Dach eine Solaranlage instal­lie­ren darf und den Strom selbst nut­zen kann.
    Ein hoher Benzinpreis allein bewirkt nur, dass alle, die aufs Auto ange­wie­sen sind, am Monatsende weni­ger Geld für sich hät­ten. Der Staat muss ihnen dann wie­derum mehr Geld zah­len, denn wer im Krankenhaus Nachtschicht schiebt, ist für die Gesellschaft eine wich­tige Stütze. Also hat man im Endeffekt mit Geld jon­gliert, aber für die Umwelt nicht viel getan.
  • Wenn Sie den­ken, es ist gut, dass es eine pri­vate und eine gesetz­li­che Krankenkasse gibt.
    Sie sind pri­vat ver­si­chert. Wenn Sie krank sind und bei einem Arzt um einen Termin fra­gen, erfreut es Sie, dass die erste Frage nicht ist, wie es Ihnen geht, son­dern wie sie ver­si­chert sind, weil sie kurz­fris­tig einen Termin bekom­men. Diese Freude möchte Ihnen die SPD neh­men. Gut, wenn Sie nicht beam­tet sind, zah­len Sie im Alter für Ihre jet­zige Freude jeden Monat einen hohen Preis, aber das sind Details.
  • Wenn Sie der Meinung sind, jeder sollte sich selbst um die Rente küm­mern und pri­vat vor­sor­gen.
    Das noch aus der Kaiserzeit stam­mende Rentensystem ver­teilt ein­fach nur jeden Monat die Rentenbeiträge von den Arbeitenden zu den Rentnern um. Es ist so sim­pel wie robust. Dadurch hat es ver­schie­dene Staaten über­dau­ert, und die DDR konnte der BRD direkt bei­tre­ten. Man kann mit so einem simp­len System jedoch kein Geschäft machen. Nur wenn das Geld ange­legt wird, statt direkt aus­ge­zahlt zu wer­den, kom­men Vermögensverwalter, Fondsgesellschaften oder Versicherungen ins Spiel und damit in Lohn und Brot. Da jeder Zwischenschritt von der Einzahlung bis zur Auszahlung Kosten erzeugt, erreicht man das Maximum für die RentnerInnen nur ohne Zwischenschritte, also mit dem klas­si­schen, simp­len System der direk­ten Umverteilung. Die aktu­el­len Zwischenschritte wie die Riester-Rente, sind nicht ohne Grund so erfolg­los.
    Wenn in die­ser Liste kein Grund für Sie dabei war, schauen Sie viel­leicht mal das Video „Entscheidungshilfe mit Till Reiners“.
    Gehen Sie aber in jedem Fall wäh­len, denn wie Reiners sagt „auch wenn man mit einem Buffet nicht 100% zufrie­den ist, wird es nicht bes­ser, indem man gar nichts isst“.