Europa Aktuell 6–2018

von der Europaabgeordneten Evelyne Gebhardt

Die USA gehen ein­mal mehr auf Distanz zu Europa und das ist bedau­er­lich. Die kürz­lich von den USA ver­häng­ten, nach gel­ten­dem inter­na­tio­na­len Recht ille­ga­len, Abschottungszölle auf Stahl- und Aluminiumimporte brin­gen dies ebenso zum Ausdruck wie die Einlassungen des ame­ri­ka­ni­schen Botschafters, mit sei­ner, für einen Diplomaten äußerst unan­ge­brach­ten, par­tei­po­li­ti­schen Positionierung.
Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Menschenwürde – diese Werte bil­den seit Jahrzehnten das Fundament der euro­pä­isch-ame­ri­ka­ni­schen Freundschaft. Eine Freundschaft, die durch rück­wärts­ge­wand­tes Gedankengut auf eine harte Probe gestellt wird. Eine Freundschaft, die nicht mehr von Nehmen und Geben geprägt ist, son­dern von einem ego­zen­tri­schen „America First“.
Es ist offen­sicht­lich, dass wir inner­halb der EU stär­ker zusam­men­rü­cken müs­sen. Allein ein geein­tes Europa kann uns zukünf­tig auf der Weltbühne Gehör ver­schaf­fen.
Gleichzeitig bie­tet sich hier eine Chance für Europa, zukünf­tig eine selbst­be­wusste und eigen­stän­dige Rolle in der Weltpolitik zu spie­len. Das Vakuum, das die USA hin­ter­las­sen, kann Europa ein­neh­men – nicht als Weltpolizei, aber umso mehr als Friedensmacht.
Freiheit, Frieden, Wohlstand und Sicherheit sind in vie­len Teilen der Welt keine Selbstverständlichkeit. In Europa haben wir dies durch die Europäische Union gemein­sam geschaf­fen. Diese Erfahrungen soll­ten wir stär­ker denn je wei­ter­ge­ben.

Den voll­stän­di­gen Bericht mit Bildern und Videolinks gibt es hier als PDF.