Europa Aktuell 2–2018

von der Europaabgeordneten Evelyne Gebhardt

das Verhältnis zwi­schen Deutschland und Frankreich war über Jahrhunderte geprägt von Hass, Gewalt und blu­tigs­ten Auseinandersetzungen mit kata­stro­pha­len Folgen für Europa und die ganze Welt.
Heute ste­hen sich die eins­ti­gen „Erbfeinde“ als Nachbarn und Freunde gegen­über. Die deutsch-fran­zö­si­sche Aussöhnung war eine Lehre aus zwei Weltkriegen. Sie ist zugleich Mahnung und Auftrag für kom­mende Generationen gemein­sam zu arbei­ten – für den Frieden und für ein ver­ein­tes Europa.
Die deutsch-fran­zö­si­sche Freundschaft ist ein Ergebnis der euro­päi­schen Idee und sie ist gleich­zei­tig Fundament unse­res gemein­sa­men euro­päi­schen Hauses. Vor 55 Jahren haben Deutschland und Frankreich ihre Freundschaft mit dem Elysée-Vertrag besie­gelt. Gemeinsam haben beide Staaten Europa voran gebracht – Grenzen wur­den über­wun­den, Zollschranken sind gefal­len und Generationen von Schülerinnen und Schülern wur­den durch gemein­same Begegnungen geprägt.
Leider gibt es auf bei­den Seiten des Rheins Kräfte, die diese Feierstunde ver­ächt­lich machen wol­len. Lassen wir es nicht zu, dass sie erneut Nationalismus und Hass säen. Nationalismus ist Spaltung. Das ver­einte Europa ist der Gegenentwurf zum Nationalismus und Egoismus ver­gan­ge­ner Jahrhunderte.
Es ist Zeit für einen neuen Elysée-Vertrag. Der Bundestag und die Assemblée natio­nale haben dies in der ver­gan­ge­nen Woche bekräf­tigt. Es ist Zeit für eine Vertiefung der deutsch-fran­zö­si­schen Beziehungen. Es ist Zeit, Europa neu zu gestal­ten.

Der fran­zö­si­sche Präsident Macron geht mutig voran und prä­sen­tiert seine Ideen und Visionen für ein Europa der Zukunft. Ich erwarte, dass die zukünf­tige Bundesregierung ebenso mutig Visionen für ein fried­li­ches und zukunfts­ori­en­tier­tes Europa prä­sen­tiert.

Den voll­stän­di­gen Bericht mit Bildern und Videolinks gibt es hier als PDF.