Bericht aus Stuttgart 2–2018

von der Landtagsabgeordneten Gabi Rolland

Glückwunsch an Martin Horn und sein Team zu dem ful­mi­nan­ten Wahlergebnis in der ers­ten Runde der Oberbürgermeisterwahl in Freiburg am ver­gan­ge­nen Sonntag. Chapeau! Lasst uns jetzt noch eine Schippe drauf­le­gen und der Sieg kann gelin­gen – ich drü­cke fest die Daumen für den Erfolg!

Nach den letz­ten Parlamentstagen in die­sem Monat und vor der am kom­men­den Sonntag begin­nen­den Informationsreise des Umwelt- und Energieausschusses nach Skandinavien zu Naturschutz- und Energieprojekten möchte ich Euch ein paar kurze Informationen zukom­men las­sen:

CDU und Grüne haben nun end­gül­tig das Projekt „Änderung des Landtagswahlrechtes zu Gunsten von mehr Frauen im Parlament“ beer­digt – das nennt sich Komplementärkoalition: die einen sind dafür, die ande­ren dage­gen – übri­gens ist das nicht nur bei die­sem Thema so.
Bei der gest­ri­gen Wahl der neuen Landtagsvizepräsidentin Sabine Kurtz (CDU) zeigte sich ein­mal mehr, dass die bei­den Koalitionsparteien völ­lig zer­strit­ten sind und über keine gemein­same Basis ver­fü­gen. Erst im zwei­ten Wahlgang bekam sie mit 71 Stimmen die not­wen­dige Mehrheit – Grüne und CDU ver­fü­gen im Landtag aber über 90 der 143 Sitze!
Die SPD-Fraktion hat sich zwar für eine Veränderung des Wahlrechtes aus­ge­spro­chen, aber sich nicht für ein Zwei-Stimmen-Wahlrecht ent­schie­den. Ich bin nach wie vor der Auffassung, dass wir die­ses ebenso wie ein Parité-Gesetz dis­ku­tie­ren soll­ten, um eine gleich­mä­ßige, pari­tä­ti­sche Besetzung der Kandidatenlisten durch­zu­set­zen. Vorbild könnte das fran­zö­si­sche Parité-Gesetz von 2001 sein.

Nachdem die eigens ein­ge­setzte Kommission und das Bürgerforum in der heik­len Frage der Altersversorgung von Abgeordneten inzwi­schen Prioritäten erar­bei­tet haben, unter­stützt auch die SPD-Fraktion (wie bis­her auch) die Aufnahme der Abgeordneten in ein für sie vor­ge­se­he­nes Versorgungswerk wie in NRW oder Brandenburg.
https://​www​.land​tag​-bw​.de/​h​o​m​e​/​a​k​t​u​e​l​l​e​s​/​p​r​e​s​s​e​m​i​t​t​e​i​l​u​n​g​e​n​/​2​0​1​8​/​a​p​r​i​l​/​4​3​2​0​1​8​.​h​tml

Im Bereich der Bildung erle­ben wir einen Umbau der Kultusverwaltung, die weni­ger reform­ori­en­tiert, son­dern mehr rück­wärts­ge­wandt ist. In vie­len bil­dungs­po­li­ti­schen Bereichen sieht es ähn­lich aus. So wird von der Kultusministerin gefor­dert, dass Tageseltern eine Deutschprüfung able­gen müss­ten. Offensichtlich weiß sie nicht, dass jede Tagesmutter und jeder Tagesvater umfang­rei­che Qualitätsstandards mit­brin­gen muss.

Der Innenminister ver­sucht, die man­geln­den Einstellungszahlen bei der Polizei uns anzu­hän­gen und behaup­tet, wir hät­ten die Kapazitäten ver­min­dert. Umgekehrt wird ein Schuh draus, denn die Ausbildungskapazitäten wur­den von der dama­li­gen grün-roten Landesregierung erhöht!
Im Anhang habe ich Euch ein Informationspapier mit den Ausbildungskapazitäten und den Einstellungszahlen bei der Polizei seit dem Jahr 2000 bei­gefügt. Bitte wei­ter­sa­gen!

Diskutiert haben wir, ob wir eine Initiative ergrei­fen wol­len für einen gesetz­li­chen Feiertag zum Reformationsfest am 31. Oktober. Wir haben Argumente pro und kon­tra gegen­über­ge­stellt. Die Abstimmung hier­über war aller­dings nicht so ein­mü­tig, dass wir guten Mutes in eine ent­spre­chende öffent­li­che Diskussion gehen könn­ten.

Aktuell hat die SPD-Fraktion u. a. diese Anträge bei der Landesregierung ein­ge­bracht:

  • Unbesetzte Stellen in der Landesverwaltung und der Justiz BW
  • Ehrliche Debatte über eine gerechte Grundsteuerreform
  • Entwicklung und Auswirkungen des Nationalparks Schwarzwald
  • Reduzierung der Pestizidaus­brin­gung