Konzept Umgestaltung Eschholzpark

Wie wir in unse­rem Titelthema der Ausgabe 1–2022 des Magazin schrei­ben, wol­len wir den Eschholzpark umge­stal­ten. Hier erläu­tern wir unser Konzept im Detail:

Allgemein

Man kennt es aus dem Urlaub: Unab­hän­gig vom Land und der Stadt sind es befes­tigte, gut erreich­bare Flächen, wo sich die Leute im Sommer abends tref­fen. Befestigte Flächen sind leicht zu rei­ni­gen, trock­nen nach Regen schnell und ins­be­son­dere Steine hal­ten die Wärme län­ger. Rasenflächen wer­den abends schnell feucht und kalt, sind auch des­halb nicht attrak­tiv.

Übersicht des Parks mit den Flächen, die wir umgestalten wollen
Übersicht des Parks mit den Flächen, die wir umge­stal­ten wol­len

Der Eschholzpark wird tags­über viel­fäl­tig genutzt: Frisbee spielen, Fußball, Drachensteigen uvm. Im letz­ten Sommer wur­den bereits Baumstämme als Sitzgelegenheiten abge­legt, die eine Art Trennung bewirkt haben. Der nörd­lichste Bereich wird z.B. nicht für Fußball genutzt. Auch wenn der Park nicht als Bolzplatz kon­zi­piert ist, wol­len wir seine aktu­elle Nutzung erhal­ten und sie ergän­zen. Z.B. haben MitarbeiterInnen des Rathauses signa­li­siert, dass Sitz- und Aufenthaltsgelegenheiten für z.B. die Mittagspause feh­len.

Wir sind zu der Überzeugung gekom­men, dass die auf der Karte ein­ge­zeich­ne­ten Flächen neu genutzt wer­den kön­nen. Der nörd­li­che Platzbereich ist der urbanste und auch am besten erschließ­bar. 

Phase 1 – temporäre Umgestaltung für die Sommersaison

Holzpodest

Karte unseres Gestaltungkonzepts
Detailkarte unse­res Gestaltungskonzepts.
Orange: ebe­nes Podest für die Sommersaison
Dunkelgrün: Toilettencontainer
Blaue Punkte: Lampen
Lila: per­ma­nent und gestal­tet

Die Grundidee ist, die orange Fläche in der Karte jeweils für die Sommersaison eben zu gestal­ten. Konkret stel­len wir uns ein simp­les Holzpodest vor. Dieses hat folgende Vorteile:

  • Es kann preis­wer­tes Holz z.B. aus dem Stadtwald ver­wen­det wer­den.
  • Da es nur eine Saison hal­ten muss, muss es nicht imprä­gniert wer­den, könnte nach der Saison als Brennholz abge­ge­ben wer­den.
  • Das Podest ver­hin­dert, dass der Boden ver­dich­tet wird. Im Herbst kann daher wie­der Rasen auf der Fläche gesät wer­den.
  • Eine ebene Fläche lässt sich gut rei­ni­gen, denn, ob man es will oder nicht, Kronkorken. Scherben usw. wer­den immer da sein.
Platz für die geplante ebene Fläche
Platz für die geplante ebene Fläche
Beispiel Holzpodest
Beispiel eines Holzpodests (im Stadtpark von Plowdiw)

Toilettenanlage

Seit wir den kom­mu­na­len Ordnungsdienst inter­viewt haben, ist uns klar, dass man unbe­dingt direkt vor Ort Toiletten braucht. Drückt die Blase, geht man nicht weit und wir wol­len, dass beson­ders abends die Leute nicht durch den Stadtteil lau­fen müs­sen, um eine Toilette zu fin­den. Ein Toilettenwagen kos­tet auf Dauer mehr Geld als ein Container, der fest instal­liert ist. Der Ort der Toilette (dun­kel­grüne Fläche in der Karte) ist so gewählt, dass die Kosten für die Erschließung nied­rig sind und man die Toiletten für belie­bige Veranstaltungen auf dem Platz nut­zen kann.
Container gibt es rela­tiv preis­wert in vie­len Versionen. Die Größe eines hal­ben Schiffscontainers sollte aus­rei­chend sein. Der Container ist Eigentum der Stadt.

Für die Bewirtschaftung der Toilette stel­len wir uns fol­gen­des Konzept vor:

  • Variante 1: Einem stu­den­ti­schen Verein wird die Bewirtschaftung für eine Saison über­tra­gen. Damit sor­gen junge Leute für junge Leute und kön­nen sich etwas dazu ver­die­nen. Freunde von denen, die die Toilette bewirt­schaf­ten, kom­men vor­bei und sor­gen so dafür, dass es Leben auf dem Platz gibt. Am nächs­ten Vormittag oder Mittag, wird die Toilette vom Verein gerei­nigt, so dass sich auch dabei junge Leute etwas dazu­ver­die­nen kön­nen.
  • Variante 2: Die Betreiber des ange­dach­ten Getränkeverkaufs auf dem Platz betreibt für die Dauer ihrer Konzession die Toilette mit stu­den­ti­schen Hilfskräften.

Es ist abzu­se­hen, dass die Inneneinrichtung des Toilettencontainers nicht lange hält. Dadurch, dass junge Leute sich um die Toilette küm­mern, hof­fen wir, dass die Hemmschwelle höher ist, etwas kaputt zu machen, als wenn die Toilette von einem Sicherheitsdienst o.Ä. betrie­ben wird. Dass man den­noch ein­zelne Komponenten aus­tau­schen muss, ist jedoch klar. Einige Anbieter der Toilettencontainer bie­ten daher Module zum Austausch an.

Beleuchtung

Da der Platz nach Süden hin recht dun­kel ist, wird der Querweg beleuch­tet (blaue Punkte in der Karte). Optimal wäre zudem eine Beleuchtung der Wegs zwi­schen dem Podest und der geplan­ten Sonderfläche. Dabei ist wich­tig, dass das Licht von oben kommt, so dass man beim Sitzen auf dem Podest nicht geblen­det wird bzw. dass es eine gemüt­li­che Atmosphäre gibt.
Der Toilettencontainer bekommt eine Beleuchtung auf das Dach.

Phase 2 – permanente Änderungen

Zeigt sich, dass der Platz in Phase 1 gut ange­nom­men wird, woll­ten wir diese Sachen fest ein­rich­ten:

Toilettenanlage

Diese soll am Platz ver­blei­ben und um Kosten zu sen­ken fest an die Kanalisation ange­schlos­sen wer­den.

Beleuchtung

Wie auf dem gepflas­ter­ten Weg wer­den auf dem Querweg und dem Weg zwi­schen bei­den Flächen die­selbe Art Lampen auf­ge­stellt.

Sonderfläche

Die „Sonderfläche“ (lila Fläche in der Karte) kann geson­dert, sprich unab­hän­gig vom Podest genutzt wer­den. Darauf ist eine feste Gestaltung vor­ge­se­hen. Dies kann z.B. eine Art Treppe sein mit Stufen zum Sitzen. Die Gestaltung soll im Rahmen eines Wettbewerbs von und mit ArchitekturstudentInnen erfol­gen. Junge Leute sol­len die Chance haben, einen Bereich für sich zu gestal­ten. Dazu ist diese zweite Fläche vor­ge­se­hen, denn die ebene Fläche deckt nur eine Nutzung ab, doch der Park soll von vie­len genutzt wer­den. Eine Art Treppe hat das Potential für Familien genauso wie für klei­ne­ren Gruppen, SchülerInnen der umlie­gen­den Schulen oder Besucher des Rathauses. Auf dem Platz der Alten Synagoge sieht man die Nutzung der dor­ti­gen „Sonderfläche“ im nörd­li­chen Bereich, die wir uns vor­stellen.

Gestaltungsidee Treppe
Gestaltungsidee Treppe (auf dem Gelände der Universität Niš)