Die Besucher des Stühlinger Neujahrsempfanges waren wieder gespannt, zu welchem Gegenstand die Redner in diesem Jahr eine Geschichte erzählen müssen, die dann als gelungener Einstieg zu ihrem Redebeitrag dienen sollte. Eine Flasche Wein und ein persönliches Erlebnis war dieses Mal der Einstieg. Trotz der anderthalb Stunden, die der offizielle Teil dauerte, war die Veranstaltung kurzweilig, es wurde viel gelacht und auf dem Nachhauseweg sah man viele zufriedene Gesichter.
Zu Beginn konnte der Vorsitzende der Stühlinger SPD, Marko Glaubitz, neben den Rednern unter den rund neunzig Teilnehmern mehrere Ehrengäste begrüßen: Die Vorsitzende des Bürgervereins Stühlinger Daniela Ullrich und ihre Stellvertreterin Rosi Reinmuth. Die frühere Vorsitzende des Bürgervereins Ursula Grässlin. Den Vorsitzenden des Personalrates der Uniklinik Helmut Pötsch und seine Frau. Die Fraktionsvorsitzende der SPD-Gemeinderatsfraktion Renate Buchen, Stadträtin Türkan Karakut und Altstadtrat Horst Bernnat. Den Vorsitzenden des VdK Stühlinger Christian Lietz, D’Präsi der Freiburger Mundartgruppe Edgar Müller, die frühere Stühlinger CDU-Vorsitzende Gerti Müller, den Vorsitzenden des Quartierrates Stühlinger Hans-Christoph Stork sowie den Sozialarbeiter des Quartiersladens Stefan Purwin und seine Vorgängerin Christine Asal. Besonders herzlich wurde von den Anwesenden der frühere Wirt der Frohen Einkehr, Gottfried Höfflin, begrüßt. Die „Frohen Einkehr“ war nicht nur ein gutbürgerliches Stühlinger Restaurant, sondern hatte Versammlungsräume, in denen die Stühlinger Vereine tagten. Es war auch Stammlokal der Stühlinger SPD.
In seinem Jahresrückblick wies der Stühlinger SPD-Vorsitzende Glaubitz auf das stadtdteilpolitische Engagement der örtlichen SPD hin:
- Der Ortsverein habe sich beim Bebauungsplan „Stühlinger West“ klar positioniert: Dort sollen die über tausend Wohnungen schnell gebaut werden. Von der Gestaltung schwebt den Stühlinger Sozialdemokraten vor, dass man sich an der Blockrandbebauung des Alt-Stühlingers orientieren sollte und ebenfalls Gewerberaum für kleine Geschäfte der Nahversorgung schaffen.
- Auch beim Übergang Engelbergerstraße vom Spielplatz auf dem Kirchplatz zum Edeka hat der Ortsverein Vorschläge zur Sicherheit der Fußgänger ausgearbeitet und auch zu der Frage, wie die Engelbergerstraße zukünftig nach Fertigstellung der Kanalarbeiten gestaltet werden soll.
- Die Stühlinger SPD hat den Vorschlag der Stadtverwaltung, die Sundgauallee zwischen Fehrenbachallee und Berliner Allee für den Wohnbau zu nutzen, nachdrücklich unterstützt. Damit hofft man, dass als Nebeneffekt die Raserei auf der Lehener Straße reduziert werden kann.
- Auch hat der SPD-Ortsverein ver.di und die Pflegekräfte der Uniklinik in ihrem Bemühen, den Pflegenotstand durch einen Tarifvertrag in den Begriff zu bekommen, aktiv unterstützt.
Im Mittelpunkt der meisten Redner stand aber die Diskussion um ein bundespolitisches Thema: Die Frage nämlich, ob es im Bundestag wieder eine Große Koalition geben soll. Sowohl der Bundestagsabgeordnete Dr. Johannes Fechner, als auch die Landtagsabgeordnete Gabi Rolland und der frühere Erste Bürgermeister der Stadt Freiburg sprachen sich dafür aus, dass die SPD die Verhandlungen für eine Große Koalition führen müsse. Besonders viel Beifall erhielt Hansjörg Seeh für seine Aussage, dass die betroffenen Menschen auf die in den Sondierungsgesprächen vereinbarten Maßnahmen warten, wie vier Milliarden für den sozialen Wohnungsbau, die Gebührenfreiheit der Kitas, die Schulsanierung oder auch die Festschreibung der Rente auf dem heutigen Niveau bis zum Jahr 2025 sowie die Einführung der Solidarrente.
Seeh, der im letzten Jahr anlässlich seines achtzigsten Geburtstages mit Bundesverdienstkreuzes erster Klasse für sein politisches Lebenswerk geehrt wurde, wurde vom Ortsvereinsvorsitzenden für sein politisches Engagement im Stühlinger gewürdigt.
Bürgermeister Ulrich von Kirchbach bezeichnet das neue Rathaus im Stühlinger als einen gelungenen Neubau, das nach den üblichen Kinderkrankheiten nun voll funktionstüchtig sei. Die Landtagsabgeordnete Gabi Rolland zeigte sich erfreut, dass der Neubau der Kinderklinik inzwischen beschlossen ist. „Der jahrelange Einsatz hat sich gelohnt“, sagte sie unter dem Beifall der Anwesenden.
Musikalisch umrahmt wurde der Neujahrsempfang durch die Saxophonistin Viviane Sigg, die auch Mitglied der Stühlinger SPD ist.
Nach dem offiziellen Teil hatten die Teilnehmer des Stühlinger Neujahrsempfanges Gelegenheit, sich bei Sekt und Brezel in Einzelgesprächen miteinander zu unterhalten. Dazu kam später auch noch der von der SPD unterstützte Kandidat für die Freiburger OB-Wahl Martin Horn und hat sich vorgestellt.