von der Europaabgeordneten Evelyne Gebhardt
„In Vielfalt geeint“ – so lautet der Wahlspruch der Europäischen Union. Sprachlich, kulturell und traditionell – etwa im Hinblick auf die unterschiedlichen politischen Ausrichtungen in den einzelnen Mitgliedstaaten: Die Vielfalt Europas ist allgegenwärtig. Was aber hält Europa zusammen?
Seit Beginn der europäischen Einigung begeistert das Europäische Projekt so viele Menschen. Menschen wie mich, weil wir in Europa mehr sehen, als eine gemeinsame Freihandelszone. Uns fasziniert das Zusammenwachsen der verschiedenen Völker. Und der Glaube an die Europäische Union als Wertegemeinschaft.
Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, die Garantie von Grundrechten oder die Unabhängigkeit der Justiz – diese Grundwerte verbinden alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Genauso wie das Streben nach Wohlstand und dauerhaftem Frieden.
Dieser Wertekanon ist das Fundament unseres europäischen Hauses und die Grundlage unserer gemeinsamen europäischen Identität.
Deshalb ist es die wichtigste Aufgabe der Europäische Union und ihrer Mitgliedstaaten, dass Europas Bürger und Bürgerinnen die Möglichkeit erhalten diese europäische Identität zu entwickeln und zu erleben. Eine Aufgabe, die in den zurückliegenden Jahren, insbesondere durch das Erstarken nationaler Egoismen, viel zu sehr vernachlässigt wurde. Wir brauchen diese europäische Identität. Damit Europa nicht auf Diskussionen zu Nettozahlern und Nettoempfängern degradiert wird.
Wie in allen Mitgliedstaaten bildete sich auch in Deutschland trotz großer kultureller, teils sprachlicher und konfessioneller Unterschiede meinst eine nationale Identität. Gebunden an ihre Werte und Institutionen. Eine nationale Identität, die keinesfalls im Widerspruch zur europäischen Identität steht, sondern diese vollendet.
Deswegen bin ich Deutsche und Französin. Ich bin Baden-Württembergerin und Schwäbisch Hallerin. Und natürlich Europäerin. Meine Vielfalt ist meine Identität.
Den vollständigen Bericht mit Bildern und Videolinks gibt es hier als PDF.